Archiv für February, 2006
Künstler aus Deutschland und Österreich sind für die Privatkopie und Musikdownloads aus dem Internet: Die Kriminalisierung wirft Kritik an den grossen Labels auf: "Im Grunde handelt es sich um einen Wirtschaftskrieg, in dem die Fans werden verschreckt werden.
Die eigentlichen Urheber werden vergessen, im Streit Musikindustrie gegen Datenschützer. In den USA wird das Urheberrecht, welches ein Menschenrecht ist, noch viel stärker ausgehebelt.
Ole Seelnmeyer, Vorstand des deutschen Rock- und Pop Musikerverbands, sagt die Musikindustrie habe den Verband, der rund 40.000 Musiker in Deutschland vertritt, nie gefragt ob sie für die Musiker sprechen darf und spricht sich deutlich für das Recht auf Privatkopie und für den Musikdownload über Tauschbörsen aus, solange dies nur für unkommerzielle Zwecke geschieht.
Peter Paul Skrepek, Präsident der österreichischen Interessenvertretung, kann den Ärger der Verbraucher über die Musikindustrie auch nachvollziehen: "Das Entgelt, dass die Musikschöpfer von den Plattenfirmen erhalten sei ohnehin viel zu gering".
"Im Grunde handelt es sich um einen Wirtschaftskrieg, bei dem das angelsächsische Verständnis von Copyright auch am europäischen Festland durchgesetzt werden soll", so Skrepek weiter.
"Nach diesem Recht können Urheberrechte gekauft werden, wohingegen in Europa dieses Recht ein unerschöpfliches sei, das erst 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers unentgeltlich genutzt werden könnte"
In den USA wird das Urheberrecht, welches ein Menschenrecht ist, laut Skrepek durch die Musikindustrie noch viel stärker ausgehebelt.
In Frankreich ist für Mitte März eine Parklamentsabstimmung angesetzt bei der entschieden werden soll wie es dort genau weitergeht mit den Urheberrechten. Der französische Kulturminister hat eine
Internetseite angekündigt die ab 22. Januar online gehen soll, die das Bewusstsein für Urheberrechte sensibilisieren soll.
Eingetragen unter: P2P
kommentieren February 14th, 2006
Trotz schwerer Jahre für Freunde anspruchsvoller Comicverfilmungen, trotz dem tiefen, inneren Wissen, ob der Unmöglichkeit einer Alan Moore-Verfilmung (vgl. "From Hell"), freut sich der geneigte Comic-Leser auf die Verfilmung . wenn nicht seit der ersten Bekanntgabe, so doch seit der Veröffentlichung der ersten, wunderschönen Filmplakate.
Die Hommage an Jugendstil und russischen Futurismus ließ hoffen, dass es den Wachowski-Brüdern und ihrem Regisseur James McTeigue gelingen würde, den Spirit der Moore’schen Brachial-Dystopie einzufangen.
So ganz ist daraus wohl nichts geworden.
Thomas Groh ist sehr enttäuscht,
Ekkehard Knörer ein wenig (hat aber auch den Comic nicht gelesen):
Die Brüder Wachowski, an deren Verstand zu zweifeln doch einiger Anlass bestand, zeigen sich hier mancher Überdeutlichkeit zum Trotz als ordentliche Drehbuch-Handwerker; James McTeigues Regie ist funktional und durchaus angenehm im Herstellen eines gewissen Intimismus und im weitgehenden Verzicht aufs Spektakel.
So bedauerlich es ist: Bei Moore-Verfilmungen muss man immer den Anspruchslevel senken (da verblüfft es nicht, dass der "Meister" sich prinzipiell von den Verfilmungen seiner Werke distanziert). Schon "From Hell" war solides Kino, dass auch scheinbar nur diejenigen enttäuscht hat, die die literarische Vorlage gelesen hatten.
Trotz der beiden Rezensionen: Mir schwant, für eine Moore-Verfilmung ist "V For Vendetta" gar nicht schlecht!
Eingetragen unter: Film
4 Kommentare February 14th, 2006
Heute mal wieder etwas aus der Sparte Netzkultur
Die traditionelle Musikindustrie mit ihren überteuerten UnCDs hat bei vielen schon lange abgedankt.
Netzlabel haben sich als Online-Alternative zu den klassischen Vertriebsstrukturen des Musikgeschäfts etabliert. Sie verbinden kostenlose MP3s mit einer gezielten qualitativen Auswahl.
Der Begriff Netzlabel verrät dabei schon viel über die Intention ihrer Macher: An Stelle von Masse setzen sie auf Qualität und Auswahl. Meist vereint ein Label Musiker einer bestimmten Stilrichtung. So wie Motown, Sub Pop oder Kompakt im Plattenladen als Leitfaden für einen bestimmten Sound genutzt werden können, verstehen sich Netzlabel als Online-Konzentrationspunkt für ihre jeweilige Nische.
Viele Netzlabel betreiben dazu eine ganz klassische Talentsuche. Wie bei traditionellen Plattenfirmen hört man sich durch Demos und verwirft, was nicht den eigenen Stil- und Qualitätsansprüchen genügt. Im Gegensatz zu klassischen Plattenfirmen wird die Musik jedoch fast ausnahmslos kostenlos zum Download angeboten. Ihr Geld verdienen die Online-Musiker über DJ-Sets und Live-Auftritte.
Die ersten Netzlabel mit kostenlosen MP3-Downloads entstanden bereits gegen Ende der Neunziger Jahre. Mittlerweile ist daraus eine nahezu unüberschaubare Szene mit hunderten von Websites geworden. Allein das Internet Archive listet derzeit mehr als 250 Netzlabel. Dazu existieren zahlreiche Online-Magazine und Podcasts, die einen Einstieg in die Welt der Netzlabel erleichtern.
(Text von irights.info)
Machtdose ist ein Podcast-Blog, welches ich euch heute empfehlen möchte:
Die Machtdose äußert sich auf vielen Kanälen mit einem Programm - der Liebe zum Underground, zum Nicht-Konformen und dessen Begegnung mit der Alltagswelt.
Mehr kann man hier erfahren:
http://ronsens.de/machtdose/
Dort findet ihr aktuell:
Best of Netlabels Podcast Feb 06 (47:30 Min, ca. 45 MB) Radio | mp3
oder Podcast direkt runderladen: Standard Podcast (MP3)
Playlist: New City 16 (retropublik) - Theme (0:48) [mp3]
Jamie Barnes (Sundays in Spring) - Paper Crane (4:49) [mp3]
The Banjo Consorsium (Seedsound) - Tuesday Craker (6:48) [mp3]
GranLab (Broque) - Memories (6:40) [mp3]
Mujuice (Fragment) - Monochrome (Piano Version) (7:51) [mp3]
Christian Bloch (Memento) - Ongoing 3 (5:43) [mp3]
Zucchini (Bump Foot) - Walking Around (6:32) [mp3]
Electrosound.RU)- Sig Tango (Tango Intelligent Dance Mix) (3:55) [mp3]
Vitaminsforyou (Observatory) - Six O’Clock Whispers (3:18) [mp3]
Freddy Musri (Tropic) - Transdimensional (6:16) [mp3]
Dennis DeSantis (Thinner / Epsilonlab)- Brink (5:26) [mp3]
Gesamtlänge: 58:09 [m3u-stream]
Unbedingt bookmarken oder den RSS-Feed abonieren, lohnt sich, massig Links und Infos …
Eingetragen unter: Musik, Netzkultur, Audio
2 Kommentare February 14th, 2006
Es ist recht ungewöhnlich, gleich im Jahr Eins der Bandexistenz eine Sammlung der besten Single-B-Seiten und Livesongs zu veröffentlichen. Man könnte sagen, es zeugt nicht gerade vom großen Glauben des Labels (und vielleicht gar der Band) an das Kommende, an das Halten der Begeisterung beim Publikum. Es ist kein Statement für das Frische, das die Band verkörpert. Und bestenfalls ist es einfach ein nachvollziehbarer Mitnahmeeffekt angesichts eines Hypes. Und doch trägt das alles in sich: Die alte Sorge des Pops, die Angst vor der zweiten Season. Aber es zeugt natürlich genau so von einem im systemimmanenten Pessimismus, das so zu lesen. Man könnte eine derartige Compilation auch mit hellleuchtenden Augen begeistert in Empfang nehmen, als Statement für eine derart ungebremste, immer größer werdende Begeisterung für die Band. Alles muss eben schnell verfügbar gemacht werden. Man steht in verknappten Zeiten in Konkurrenz zu hektischen Medien. Im Fall von Maximo Park wollen wir das genau so unterstellen. Denn das hier zu hörende, ruft bei den meisten anderen Newcomern dieses Jahres sicherlich Neid hervor, schließt es doch kongenial an das Album an und zeugt davon, warum die Band nicht nur in unserem Jahrespoll so hoch gehandelt wurde, sondern sich auch – gestützt durch einen unmenschlich intensiven Tourplan - quasi weltweit als feste Größe etablieren konnte.
Weiterlesen @ Intro.de
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kommentieren February 14th, 2006
Dem Bundesverband der Verbraucherzentralen gehen die jüngst aufgedeckten Methoden der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU) deutlich zu weit …
weiterlesen
bei heise.deRecht auf Privatkopie wird ausgehöhlt - Drei Jahre Haft für Download? Die Verbraucherzentrale hat Kulturstaatsminister Neumann vorgeworfen, Internetnutzer zu kriminalisieren und das Recht auf Privatkopie auszuhöhlen. Neumann will zwar formal die Möglichkeit der Verbraucher erhalten, für den privaten Gebrauch Kopien von Filmen oder Musiktiteln zu fertigen. Dies will er aber vom Verzicht der Anbieter auf einen Kopierschutz abhängig machen.
weiterlesen bei der
Verbraucherzentrale
Eingetragen unter: P2P
1 Kommentar February 13th, 2006
Die Jagd auf Bittorrent Seiten geht weiter, diesmal in den Niederlanden. BREIN, ein holländisches Urheberschutzunternehmen, verkündet feierlich die Schliessung von 16 BT-Seiten.
Zwei Opfer der Aktion sind wohl
nlexperience.com und
dikkedonder.nlIn einer holländischen Pressemitteilung heisst es: "Die Betreiber von illegalen P2P-Seiten brechen bewusst und aktiv Urheberrechte und Verursachen grosse Schäden. Sie haben dadurch Vorteile und tun nichts um diese Rechtsverletzung zu beenden. Das hat nun ein Ende."
"Entsprechend der Pressemitteilung wurde die Infrastruktur des Betreibers des DikkeDonders beschlagnahmt, nebem dem Server wurde das Bankkonto und das Auto eingezogen, um die entstandenen Schäden im Wert von 200.000,- Euro zu bezahlen."
Der Tracker NLexperience.com mit 10.000 Mitgliedern ist temporär offline, nachdem BREIN Druck auf den Provider gemacht hat, aber die Seite wird wohl in Russland wieder online gehen.
Dann scheint es bei NLexperience.com noch ein paar Unstimmigkeiten zu geben. Erstens hat man sich aufgeregt das BREIN am vierten Todestag der Tochter des Serverbetreibers vor der Tür stand, diese Information wäre auf der Seite gestanden und man glaubt nicht an einen Zufall.
NLexperience.com verspricht wieder online zu gehen, auch wenn BREIN sie warnt 5.000,- Euro Schadensersatz pro Tag und 500,- Euro für jedes widerrechtlich eingstellte File einzufordern, wenn die Seite wieder online geht. Auch alle anderen an der Seite Beteiligten wären mit Name und Adresse bekannt.
Im Statement von NLexperience.com heist es auch sie wären in direktem Kontakt mit dem DikkeDonder, und dieser würde behaupten bei ihm wurde gar nichts beschlagnahmt. "BREIN verdreht die Wahrheit um Aufmerksamkeit und Schlagzeilen in der Presse zubekommen." Diese Einschätzung wird von ettlichen holländischen Torrent-Webmastern geteilt.
Ein Trackerbetreiber: "Ich hab keine Idee wie die auf die Anzahl von 16 Seiten kommen. Ich bin bereit zu wetten 14 dieser Seiten hatten keine 10 Benutzer".
"Solang BREIN nur 3 Seiten benennt, wissen wir sicher sie blöffen. Jeder Piratenjäger mit Selbstachtung würde seine Trophäen vorzeigen und nicht nur 3 von 16 Namen nennen."
gefunden bei
slyck.com
Eingetragen unter: P2P
1 Kommentar February 13th, 2006
Clap Your Hands Say Yeah
Indie-Rock-Version der "Vom Tellerwäscher zum Millionär"-Geschichte.
The American Dream: Eine gänzlich unbekannte Band nimmt ein Album auf, dieses wird von diversen Onlinemagazinen (darunter Pitchforkmedia) wohlwollend rezensiert und kurz darauf sind 20′000 Stück verkauft. Alle von der Band selbst eingetütet und verschickt, denn Label oder Vertrieb gibt’s nicht… Was viele Bands nur zu träumen wagen, wurde für Clap Your Hands Say Yeah zur Wirklichkeit. Woran das liegen mag? Erstens: Am Bandnamen. Der sitzt. Und zweitens: An der Stimme. Die klingt als ob David Byrne’s gestörter Zwillingsbruder ans Mikrofon gesetzt worden wäre.
Weiterlesen
Maybe no one told Clap Your Hands Say Yeah that first impressions are important.
oder
auf Vinyl
Eingetragen unter: Musik
1 Kommentar February 13th, 2006
Ich steh ja persönlich total auf provokantes Zeug, egal ob Filme, Bücher, Webseiten, Musik …
Kirby Dick hat mit "Twist of Faith" schonmal eine Doku abgeliefert, die eine Welle der Entrüstung auslöste, damals ging es um sexuellen Missbrauch an einem Kind durch einen Pfarrer.
In seinem neuesten Werk "
This Film is not yet Rated (2006)" legt er sich mit der Filmwirtschaft, vor allem der
MPAA an. Details gibt es noch keine, nur ein
Plakatvorschlag der die prüden Amerikaner aufrüttelt.
Gefunden im Blog des Grauens
Eingetragen unter: Film
kommentieren February 13th, 2006
»Wir haben abgetrieben« bekannten 1971 fast 400 Frauen im »stern«, um gegen den aus ihrer Sicht anachronistischen §218 zu protestieren. Eine ähnliche Kampagne schlägt nun ein Blogger vor: »Wir haben hochgeladen» sollen sich Blogger bekennen und so gegen die Kriminalisierung von Tauschbörsen protestieren.
via
symlink.ch
Eingetragen unter: Netzpolitik, P2P
kommentieren February 13th, 2006
Musikalische Gewalttätigkeiten - die Titanic über Richard Cheese Coverversionen bekannter Popstücke sind fast immer Vergewaltigungen. Sie malträtieren das Original, um es für ihre Zwecke zu mißbrauchen: sei es die Erhöhung des Vortragenden, der seinen guten Geschmack in der Auswahl seiner Songs beweisen möchte, sei es im Namen leichter Unterhaltung, wie sie Entertainer in der Lounge großer Hotels in sagenwirmal Las Vegas produzieren.
Richard Cheese, seiner Eigenwerbung zufolge »America’s loudest lounge singer«, weiß das. Und er sucht sich für seine swingenden Geschmacklosigkeiten immer wieder Opfer aus, die es verdient haben, weil sie auf ihre je eigene Weise selbst schon so gewalttätig sind..
Weiterlesen.
Eingetragen unter: Musik
3 Kommentare February 13th, 2006
Kurzer Hinweis auf den
open Music Contest #2 Gesucht sind: Bands aller Stilrichtungen. Preis ist: Ein Auftritt vor 2000 Leuten und ein Titel auf dem Open Music Sampler, der als CD erscheint. Das besondere und zugleich die Bedingung für die Teilnahme ist, dass die eingereichten Stücke unter der CreativeCommons Lizenz stehen müssen.
Dieses Feature ermöglicht einerseits, dass es den Sampler samt Artwork for free zum Download gibt und andererseits die CC, wie auch die Band ein wenig mehr Verbreitung erfährt. Wenn ihr also eine Band kennt, oder Teil einer solchen seid, die ohne GEMA-Vertrag ist und Interesse an einem höheren Bekanntheitsgrad hat, dann lohnt sich ein Blick auf die zugehörige Website. Der Contest läuft noch bis zum 28. Februar 2006.
Ganz nebenbei ist der
Sampler ziemlich hörbar … lohnt sich mal reinzuklicken.
Noch mehr gute, freie und unterschätze Musik habe ich hier entdeckt:
vfibrecordings.com. Gefunden im
Weblog von Creative Commons. Und wenn wir schon dabei sind:
freeculture.org und
bannedmusic.org lohnen genauso besucht zu werden.
Eingetragen unter: CreativeCommons, Musik, Netzkultur, Audio
kommentieren February 12th, 2006
Jürgen Bertram über das »Ende der Fernsehkultur«
Jürgen Bertram, geboren 1940, war innenpolitischer Mitarbeiter der dpa, Redakteur beim Spiegel und Mitarbeiter beim ARD-Politikmagazin Panorama, ab 1972 beim NDR. Er ging später für 13 Jahre als Korrespondent nach Asien. Nach »Der Storyjäger. Ein Enthüllungsroman aus der Welt der Fernseh-News« erschien jetzt sein neues Buch: »Mattscheibe. Das Ende der Fernsehkultur«.
Im "Neuen Deutschland" ist ein interessantes Interview mit Jürgen Bertram
Ihr Buch trägt den Untertitel: Das Ende der Fernsehkultur. Was ist das, Fernsehkultur?
Das, was die Gründungsväter des Öffentlich-Rechtlichen Fernsehens gemeint haben, nämlich seriöse Information, Aufklärung, der Versuch, die Zuschauer nicht nur zu berieseln und zu Konsumenten zu erziehen, sondern sie auch zu emanzipieren – das heißt aber nicht, dass sie bevormundet werden sollen – und ihnen Orientierungshilfe zu geben. Es ist jedenfalls nicht das, was heute passiert: Sie werden heute mit Boulevard und Entertainment konfrontiert.
ND - Gegen »akustischen Terror« - 09.02.06
Weiter gehts bei Deutschlandradio Kultur: "
Seichte Unterhaltung statt Information" Jürgen Bertrams "Mattscheibe - Das Ende der Fernsehkultur", rezensiert von Thomas Jaedicke
Der Fernseh-Journalist Jürgen Bertram, 28 Jahre in verschiedenen - auch leitenden - Positionen beim NDR tätig, fährt schweres Geschütz auf: Massiv kritisiert der inzwischen pensionierte Asien-Korrespondent die personelle Besetzung in den ARD-Chefetagen. Ahnungslose Intendanten und Programmdirektoren versuchten durch arrogantes Auftreten ihre intellektuelle Hilflosigkeit zu kaschieren.
Deutschlandradio Kultur, Seichte Unterhaltung statt Information, 09.02.06
Und die Berliner Zeitung: Die Liebschaften der Prinzessin
Dabei fällt Bertrams kenntnisreicher Blick zurück nach zahlreichen Interviews mit Kollegen alles andere als nostalgisch aus. Vielmehr zeichnet er anschaulich und schlüssig nach, wie Parteienvertreter von CDU und SPD Einfluss auf die Strukturen und Personalentscheidungen der Sender nahmen.
BZ, Eine Streitschrift beklagt das Ende der Fernsehkultur, 10.02.06
Danke symyp für die Links!
Eingetragen unter: Literatur, Mattscheibe
1 Kommentar February 12th, 2006
Was ist die Privatsphäre und gibt es sowas wie ein Recht darauf?
Bei heise bin ich gerade über einen Artikel zum Thema
Datenschutz gestolpert in dem es heist:
Wie heikel es um die Privatsphäre bestellt ist, macht der Fall der Firma Citywatcher klar. Angestellten der Sicherheitsfirma wird ein RFID-Chip unter die Haut gespritzt, damit sie durch einfaches Winken mit dem Arm ihre Anwesenheit dokumentieren können. "Selbstverständlich respektieren wir die Privatsphäre jedes Menschen", heißt es bei der Sicherheitsfirma. Über die Privatsphäre, die der Philosoph und Jurist Louis Brandeis bereits 1890 als The right to be left alone definierte, sollte eigentlich jeder Mensch bestimmen können.
Die Methoden die eingesetzt werden um eine vermeindliche
Sicherheit zu realisieren treffen mehr die Allgemeinheit, und die, die getroffen werden sollen, wissen wie sie die niemals perfekten Installationen umgehen können.
Den kompletten Artikel bei heise lesen
Eingetragen unter: Netzpolitik
6 Kommentare February 12th, 2006
Ein Spiel und seine Geschichte - Eine Ausstellung des
Computerspiele Museums im
Förderverein für Jugend und Sozialarbeit e.V. Eine Ausstellung über einen Ball, zwei Schläger, ein Spielfeld und unsere Situation in einer digitalen Welt …
Pong ist der Gründungsmythos der Computerspieleindustrie. Wie kein anderes Spiel steht Pong für den Beginn der mittlerweile über drei Jahrzehnte langen Geschichte der kommerziellen Computerspieleentwicklung.
Doch speist sich der Pong Mythos noch aus einer anderen Quelle. Denn das Aufkommen der digitalen Spiele markierte auch den Beginn für die Digitalisierung vieler Bereiche unseres gesellschaftlichen Lebens. Computerspiele waren die ersten Anwendungen, die auch ganz normale Menschen bemächtigten, mit Computertechnik umzugehen. In diesem Sinne kommt Pong über die Bedeutung für die Computerspielegeschichte hinaus eine weit größere Breitenwirkung zu. Der Erfolg von Pong steht – historisch konkret und im übertragenen Sinne – in direktem Zusammenhang mit der Entwicklung unserer digitalen Informationsgesellschaft.
Stuttgart, Württembergischer Kunstverein
www.wkv-stuttgart.de
11.02.2006 – 19.03.2006
Verlängert bis 30.4.2006
Leipzig, Games Convention
www.gc-germany.com
23.08.2006 – 27.08.2006
Bern, Kornhausforum
www.kornhausforum.ch
17.08.2007 – 16.09.2007
http://pong-mythos.net/
Eingetragen unter: Netzkultur
1 Kommentar February 12th, 2006
War in den USA Meinungsfreiheit nicht mal ganz gross geschrieben?
via netzpolitik.org: The Association Press berichtet über eine grosse Informationskrieg-Testaktion des US-Homeland Security Department, welche gestern durchgeführt wurde. In dem Test-Szenario konnte ein theoretischer Angriff von “Anti-Globalisierungs-Aktivisten”, “Underground-Hackern” und “Bloggern” zurückgeschlagen werden….
Mittlerweile sind Menschen die von ihr (Meinungsfreiheit) Gebrauch machen, potenzielle Staatsfeinde, gegen die ins Manöver gezogen werden muss …
Ich mach hier mal ein Update, weil ich das schon sehr beachtlich finde. Habe vor ein paar Jahren an einem Reader über
Infowar mitgearbeitet zu dem wir folgende Teaser hatten:
"Da draußen tobt ein Krieg, alter Freund, ein Weltkrieg.
Und es geht nicht darum wer die meiste Munition hat,
es geht darum wer kontrolliert die Informationen,
was wir sehen und hören, wie wir arbeiten, was wir denken.
Es geht alles nur um die Information."
Die Welt wird nicht mehr von Waffen beherrscht,
nicht mehr von Geld und Erdöl,
sondern von kleinen Einsen und Nullen,
von Bits und Daten.
Nur von kleinen Elektronen.
Ich zitiere mal aus
telepolis:
Gefährlich für Regierungen und Unternehmen könnten auch für sie nachteilige Gerüchte und Informationen werden, die im Internet zirkulieren. Daher sollten bei der Übung Mitarbeiter von Behörden und Unternehmen auf Desinformationskampagnen und Aufrufe von Bloggern reagieren. Interessant wäre schon allein gewesen, welche Szenarien und Reaktionen man sich hier ausgedacht hat. Jetzt kann man nur darauf warten, dass Einzelheiten möglicherweise in Blogs auftauchen.
Blogs im Internet gibt es Millionen. Viele kleine dezentrale
Indymedias, kaum zu kontrollierender Wildwuchs.
Graswurzeljournalismus. Wenn die U.S. Regierung (in dem Fall) solche Angst vor diesen Medien hat, kann man dreist auch den Umkehrschluss ziehen, dass die
Mainstream-Medien nach deren Pfeife tanzen. Und grad in Kriegszeiten, finde ich persönlich, wird das überdeutlich.
Und da wir uns zur Zeit in einem permanenten Krieg gegen den Terror befinden, in dem alle die nicht auf der Seite "der Achse des Guten" stehen, automatisch Feinde sind, ist der Schritt gegen alles Kritische nur logisch und konsequent. Genau dass, was die vielgepriessenen amerikanischen Werte ausmacht., das hoechste Gut das verteidigt werden sollte, ist eins der ersten Opfer: die Bürgerrechte und die Meinungsfreiheit.
Hier noch ein Linktip:
Telepolis Infowar Spezial
Das Buch zum Thema:
Telepolis: Krieg und Internet Auswege aus der Propaganda?
Eingetragen unter: Netzpolitik, Netzkultur
1 Kommentar February 11th, 2006
Stefan Höltgen will für
Telepolis eigentlich den Film rezensieren.
Die Rezension wird aber zu einer medienkulturellen Analyse einer Filmindustrie, der originelle Drehbücher ausgehen und deren einziger Reiz der Plottwist wird.
Verrät man die zwei, drei der im übrigen völlig unmotivierten Plottwists des Films, so ist fast die gesamte Luft auf dem Werk heraus und übrig bleibt ein reichlich zynischer Film mit einer eins zu eins wiederholten Botschaft seines Vorgängers.
[…]
Neuigkeitswert ist […] noch der einzig verbliebene Wert. Das wissen nicht nur die Produzenten, sondern auch die Rezipienten. Warum sonst werden Raubkopierer von Kinofilmen so gnadenlos von den Rechteinhabern (die eben auch das Recht, die Geschichte als erste zu erzählen für sich verbuchen) verfolgt und mit so harten Strafen belegt?
Hat mich schon immer sehr an den Filmen von M. Night Shaymalan gestört: Die Plottwist-Bombe in "The Sixth Sense" lässt vergessen, dass man sich 100 Minuten gelangweilt hat…
Eingetragen unter: Film
2 Kommentare February 11th, 2006
14 DVDs - 18 Filme - 44,97 Euro
" THE DRACULA LEGACY COLLECTION“ (5 Filme)
- Dracula (1931) mit Filmmusik von Philip Glass
- Dracula (1931) in der spanischen Originalfassung
- Draculas Tochter (1936)
- Draculas Sohn (1943)
- Draculas Haus (1945)
"THE FRANKENSTEIN LEGACY COLLECTION" (5 Filme)
- Frankenstein (1931)
- Frankensteins Braut (1935)
- Frankensteins Sohn (1939)
- Frankenstein kehrt wieder (1942)
- Frankensteins Haus (1945)
"THE WOLF MAN LEGACY COLLECTION“ (4 Filme)
- Der Wolfsmensch (1941)
- Frankenstein trifft den Wolfsmenschen (1943)
- Der Werwolf von London (1935)
- Die Werwölfin von London (1946)
Ein Gratis-DVD-Set mit Klassikern des Horror-Genres: (4 Filme)
- Der Schrecken des Amazonas (1954)
- Der Unsichtbare (1933)
- Phantom der Oper (1943)
- Die Mumie (1932)
3 exklusive handgegossene und handbemalte Büsten des preisgekrönten Sideshow Collectibles Kreativteams: Dracula, Der Wolfsmensch, Frankenstein
Eingetragen unter: Film, DVD
1 Kommentar February 11th, 2006
In den Kommentaren schon erwähnt: Eine erneute "Zumutung" von Lukas Moodysson:
Ekkehard Knörer hat "Container" gesehen.
Eingetragen unter: Film
kommentieren February 11th, 2006
gefunden bei
Mix, Burn, Rip:
Free Software Foundation-Gründer Richard Stallman hat harte Kritik an Creative Commons geübt. Die Urheberrechts-Lizenzen der Organisation seien "unakzeptabel", so Stallman. Er sehe sich daher gezwungen, die Bemühungen von Creative Commons abzulehnen.
Mehr dazu bei
Netzwelt.de.
Eingetragen unter: Netzpolitik, CreativeCommons
kommentieren February 11th, 2006
Ein guter Bekannter von mir, Carlos Antoniazzi, Dokumentarfotograf, Künstler und lebendes Archiv, hat eine Streetartausstellung auf der Webseite des Kulturhof Prenzlberg und sicher nichts dagegen wenn ich ein paar Bilder hierher entführe und seine Arbeit vorstelle, im Gegenteil, er wird sich freuen über ein paar Klicks.
Strassenkunst ist in Berlin Alltag und für mich persönlich nicht mehr wegzudenken. Fände die Vorstellung von grauen, sauberen Städten einfach schrecklich. Vielleicht möglich in einer Welt wie Orwells 1984, aber nicht in einer Welt und Gesellschaft mit so vielen (Sub-)Kulturen wie unserer.
Berlin ist eine riesige Open Air- Bühne für internationale Performance-KünstlerInnen, StraßenmusikerInnen, ArtistInnen, EntertainerInnen und InstallateurInnen im öffentlichen Raum.
Carlos Antoniazzi hat diese Aktivistinnen und Aktionisten bei ihrer Arbeit beobachtet und ihr subversiv-kreatives Treiben in farbig-bewegten und bewegenden Fotografien festgehalten, die durchaus selbst beanspruchen können, Kunstwerke zu sein.
Zugleich aber sind sie auch noch viel mehr: engagiertes Plädoyer für eine Stadt, die allen gehört und jedem und jeder jederzeit zugänglich ist. Humanes und zugleich metropoles Leben rund um die Uhr - mit der Kamera eingefangen, und damit nicht in die Flüchtigkeit des Augenblicks verbannt - eine dokumentarische Bilderschau von agitatorischer Dichte und atmosphärischer Tiefenwirkung.
Eingetragen unter: Kunst
1 Kommentar February 11th, 2006
Im Krieg gegen den Terror sind die Bürgerrechte das erste Opfer. Bürgerrechtler haben weltweit viel zu tun und ihr Job ist sicher auch alles andere als befriedigend. Erstens interessiert die Bürger das Thema weniger und auch Staat und Wirtschaft haben konträre Interessen.
Verbände aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft üben scharfe Kritik am nun auch offiziell eingereichten Antrag der Großen Koalition (Bundestagsdrucksache 16/545) zur Umsetzung der EU-Richtlinie zur Vorratsspeicherung von Telefon- und Internetdaten. Der Datenschutzinitiative Stop1984 etwa ist ein Dorn im Auge, dass Union und SPD den Zugriff von Sicherheitsbehörden auf die Datenberge auch bei Verdacht auf Bagatelldelikte im Internet gestatten wollen.
komplett lesen bei
heise.de
Die US-Bürgerrechtler der Electronic Frontier Foundation sind gar nicht begeistert: Die neuen Features von Google Desktop 3 bedeuteten eine starke Gefährdung für die Privatsphäre der Nutzer.
komplett lesen bei
heise.de
Eingetragen unter: Netzpolitik, P2P
1 Kommentar February 10th, 2006
Donnerstag, 9. Februar 2006 um 23:25
23.25
Wiederholungen:
14.02.2006 um 01:15
Tracks
Magazin, Deutschland 2006, ZDF, Erstausstrahlung
(1): Star Wreck - Eine gelungene Parodie
Was hat "Star Trek" - zu Deutsch auch "Raumschiff Enterprise" - mit Finnland zu tun? Eine ganze Menge! In sieben Jahren freiwilliger Arbeit hat ein finnisches Team eine Parodie auf die Science-Fiction-Kultserie in Spielfilmlänge mit dem Titel "Star Wreck - In the Pirkinning" geschaffen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, trotz des kleinen Budgets. "Star Wreck" zeigt die Abenteuer des Raumschiffs "C.P.P. Potkustart" und seiner Besatzung unter dem Kommando von Kapitän James P. Pirk. Für die Dreharbeiten wurde einfach die Privatwohnung eines Schauspielers in ein Blue-Box-Studio umfunktioniert. "Tracks" trifft die finnischen Movie-Macher und surft mit ihnen in die unendlichen Weiten des Universums…
(2): Musik aus den Fjorden - Röyksopp, Annie und Magnet
Auch wenn die kleine, bunte Hansestadt an der skandinavischen Westküste eher unverdächtig wirkt: Das norwegische Bergen hat es nicht nur landschaftlich sondern auch musikalisch in sich. Es scheint dort ein ausgesprochen gutes Klima für Soundtüftler zu herrschen. "Tracks" macht sich auf nach Norwegen, um die frische Bergener Pop-Luft einzuatmen. Vorgestellt wird die norwegische Speerspitze in Sachen elektronischer Musik, Röyksopp, die allseits gefeierte Popsängerin Annie und der Singer-Songwriter Magnet, auch bekannt als Even Johansen.
(3): Kitsuné feat. Digitalism
Gildas Loaec, nebenbei auch Manager von Daft Punks Label "Roulé", fand ausgerechnet in Hamburg einen neuen, zukunftsträchtigen Act für sein Pariser Label "Kitsuné": "Digitalism". Dahinter verbergen sich die beiden Hamburger Jungs Jens "Jence" Moelle und Isi Tuefekci. "Dirty Electro Pogo Shit" nennen sie selbst ihr kreatives Schaffenswerk. Gemixt haben die beiden bereits für Munk, Tom Vek oder Einzeller aka Kid Alex. Ihr Song "Idealistic" ist ein echtes Clubmonster, das für Furore sorgte und von diversen DJs gespielt wird. "Tracks" schaut sich die deutsch-französische Freundschaft von "Digitalism" und "Kitsuné", dem französischen Label für feinste elektronische Musik, an.
(4): Bloodhound Gang
Wer kommt schon auf die Idee, einen Song dem Porno Star "Chasey Lain" zu widmen? Richtig: die Bloodhound Gang, hauptberuflich Musiker und grundsätzlich bekennende Proleten. Mit Frauen und Schnaps halten sie sich bei Laune - im Zehn-Sekunden-Takt fällt ein dreckiger Witz. "Tracks" trifft die Bloodhound Gang und findet dabei raus, was die Jungs mit einem "Arschgeweih Contest" zu tun haben…
(5): Live: Mattafix
Mattafix ist einerseits eine Abwandlung der karibischen Redensart "matter fixed", was soviel heißt wie "kein Problem". Andererseits heißt so eine Band, die karibischen und indischen Sound in einen Topf schmeißt. Während das eine Bandmitglied, Marlon Roudette, auf der karibischen Insel St. Vincent aufwuchs, verbrachte Preteesh Hirji als Sohn indischer Einwanderer seine Kindheit und Jugend in London. Beide trafen sich zufällig in einem Aufnahmestudio und beschlossen, ihre unterschiedlichen Musikstile zu verbinden. "Tracks" präsentiert die Band live auf der Bühne…
(6): Interview der Woche:
Charlotte Roche trifft Xavier Naidoo.
Mehr Infos
Eingetragen unter: TV-Tips
kommentieren February 9th, 2006
Berlin: (hib/BOB) Die Bundesregierung soll dem gefundenen Kompromiss für eine Richtlinie über die Vorratsspeicherung von Daten in der Europäischen Union zustimmen. Dies verlangen CDU/CSU und SPD in einem Antrag (16/545). Bei der Umsetzung der Richtlinie in deutsches Recht sei aber zu berücksichtigen, dass hinsichtlich der Speicherungsdauer und der erfassten Datenarten keine über die Mindestanforderungen der Richtlinie hinausgehenden Pflichten geregelt werden. Dies gelte insbesondere für die Speicherungsfrist von sechs Monaten und die Beschränkung der Datenabfrage für die Strafverfolgung auf die Ermittlung, Aufdeckung und Verfolgung erheblicher oder mittels Telekommunikation begangener Straftaten.
weiterlesen bei netzpolitik.org
Eingetragen unter: Netzpolitik
2 Kommentare February 9th, 2006
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