[Gastbeitrag von 12check]
Ubuweb ist ein vollständig unabhängiges Projekt, dass es sich zur Aufgabe gemacht hat, Werke der Avantagarde, Ethnopoesie sowie vergessene und unterschätzte Kunst frei im Netz verfügbar zu machen.
Das Projekt wurde 1996 von dem Künster Kenneth Goldsmith gegründet und wird seitdem ausschließlich ehrenamtlich betrieben. Der Webspace und Traffic wird von einigen Universitäten und Sympathisanten bereitgestellt.
Ubuweb sieht sich selbst als Ressource, die schwer findbares, unbezahlbares und nicht mehr produziertes Material ins Internet stellt, um es der Welt zugänglich zu machen. Das meiste Material wird ohne Genehmigung veröffentlicht, Texte selbst gescannt, vergriffene Schallplatten werden digitalisiert, einiges wurde offenkundig aus Filesharing-Netzen geladen.
Ubuweb macht aus dieser Tatsache keinen Geheimnis: Die Freiheit der Information und die Verbreitung von Kunst stehen an oberster Stelle - frei von ökonomischen Zwängen.
Das im Archiv zur Verfügung stehende Material (Filme, Audiodateien und Texte) kann für nichtkommerzielle Zwecke frei heruntergeladen werden. Insbesondere das Filmarchiv kann sich sehen lassen. Werke von Luis Bunuel, Maya Deren, Marcel Duchamp, Laszlo Moholy-Nagy, Yoko Ono, Man Ray, Walter Ruttmann, Hans Richter, Carolee Schneeman und vielen weiteren Künstern sind dort verfügbar.
Eingetragen unter: Film, Musik, Medien, Audio, Videos, Kunst
kommentieren April 6th, 2006
Von "Bild" zu den Grünen
Reporter des Springer-Blatts wird Fraktionssprecher im Bundestag
[
Berliner Zeitung von heute]
Wer für dieses Hetzblatt oder seinen Verlag arbeitet, wer diese tägliche Ansammlung von ekelhaften, widerwärtigen, Hass und Neid und Sexismus und Gewalt schürenden Pamphleten gegen jede Menschenwürde durch Kauf oder sonstwie unterstützt, der macht sich mitschuldig an einer sich rückwärts entwickelnden Gesellschaft, der ist mitverantwortlich für genau jene Probleme, für die die versammelte Rechte in diesem Land nun gerne und wiederholt und - endlich wieder! - mit viel Rückenwind „die Ausländer“ heranziehen möchte.
Eingetragen unter: Medien
kommentieren April 6th, 2006
Bill Gates’ Idee eines neuen Marktes für Software schlug in der idealistischen Hackerwelt ein wie eine Bombe. Schließlich war man dort der Meinung, daß jeder Programmierer sein Wissen von anderen habe und nur ein offener Austausch eine Weiterentwicklung gewährleisten könne. Bill Gates wollte sein Wissen weder mit anderen Hackern teilen, noch sah er ein, daß seine Software von anderen ohne Bezahlung kopiert oder verändert werden durfte. Verärgert schrieb Bill Gates schließlich einen offenen Brief, den sogenannten »Open Letter« an den Homebrew Computer Club. Darin beschuldigte er diejenigen als Diebe, die seine Software ohne Bezahlung benutzten und kopierten. Der Gedanke einer »illegalen Kopie« sorgte für Verwirrung und machte den jungen Bill Gates noch unbeliebter. Der wirtschaftliche Erfolg der Software von Microsoft übertraf jedoch bald selbst die Entwicklung bei den Industrierechnern von IBM. Durch Gates’ Geschäftssinn wurde die Software von Microsoft erfolgreicher, als man es sich je vorgestellt hatte. In den folgenden Jahren eroberte Microsoft den Softwaremarkt für Betriebssysteme zunächst mit dem Produkt MS-DOS (Microsoft Disk Operation System), später mit Microsoft Windows. Und je mehr Marktanteile Microsoft gewann, desto klarer wurde, daß Software nicht immer frei bleiben konnte. Sie wurde zu einem kommerziellen Produkt, für das man zu bezahlen hatte. Die Prophezeiung von Bill Gates, der Computermarkt würde eines Tages von Software dominiert werden, ging in Erfüllung. So sehr sich Computerfreaks auch gegen die Vermarktung von Software und Informationen gewehrt hatten, ein wichtiger Begriff wurde durch den Open Letter erstmals definiert: Die Raubkopie.
Jan Krömer und Evrim Sen haben das erste deutsche Buch über die Raubkopierszene und ihre Geschichte geschrieben. Von den ersten Hackern über die FXP- und Warez-Szene bis zu den juristischen Auswirkungen und den PR-Kampagnen der Rechteindustrie wird ein bunter und sehr lesenswerter Bogen gespannt.
Auf der
Website zum Buch gibts einige Einblicke; sehr empfehlenswert ist
das kleine Flash-Filmchen zum Thema, wenn auch recht deutlich von
Epic 2015 inspiriert.
Rezensionen des Buches finden sich bei
Gulli und
Intro, Auszüge aus dem Buch gibts bei der
jungen welt und dem
jetzt-Magazin (Interview mit Lawrence Lessig). Das Buch ist heute,
und nur heute, zum freien
PDF-Download erhältlich. Morgen dann bitte…:
NACHTRAG: Es handelt sich keineswegs um eine PDF-Datei, sondern um eine eigene Präsentationsplattform, die per .exe-Datei geladen wird. Kein Druck. Kein Copy&Paste. Nicht so schön.
Eingetragen unter: P2P, CreativeCommons, Netzkultur
5 Kommentare April 6th, 2006