Archiv für January 26th, 2007

Wer war Kafka? (ARTE)

Dokumentarfilm (Erstausstrahlung)
Richard Dindo, 2006

Franz Kafka ist ein ebenso legendärer wie geheimnisvoller Schriftsteller von Weltrang. Neben Gustave Flaubert, den Kafka glühend verehrte, hat er die vielleicht schönsten Briefe in der Geschichte der Literatur verfasst. Kafkas Leben stand im Zeichen der Literatur, und Schreiben war für ihn lebensnotwendig. Warum also bat er seinen besten Freund Max Brod darum, die Manuskripte zu seinen drei Romanen ‘Der Prozess’, ‘Das Schloss’ und ‘Der Verschollene’ sowie sein Tagebuch und seine gesamte Korrespondenz nach seinem Tod zu verbrennen? Dieser seltsame und unverständliche Wunsch wird eines der großen Geheimnisse der Literaturgeschichte bleiben.
Kafkas Werke haben das 20. Jahrhundert, das er wie kein anderer Schriftsteller seiner Zeit repräsentierte, in unvergesslichen Metaphern erfasst. Das Wunder Kafka ist zeitlos, doch der Autor war fest in seiner Epoche verwurzelt. Er ist heute mehr denn je gegenwärtig, und seine hochaktuellen Werke werden viel gelesen und zitiert.

Wie schon in seiner Rimbaud-Filmbiografie greift Richard Dindo auch in ‘Wer war Kafka?’ auf szenische Darstellungen zurück. Die Zeitzeugen Kafkas, unter ihnen Max Brod, Milena Jesenska und Felice Bauer, werden von Schauspielern verkörpert, denen die Worte der Verstorbenen - meist sehr poetische Texte - in den Mund gelegt werden.
Filmemacher Richard Dindo erhielt 1998 beim Arizona International Film Festival den Publikumspreis für ‘Ernesto Che Guevara, das bolivianische Tagebuch’, im gleichen Jahr wurde sein Dokumentarfilm ‘Grüningers Fall’ für den Schweizer Film Preis als bester Dokumentarfilm nominiert.

[arte]


 

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Draculas Braut (ARTE)

Aus der ARTE-Trash-Film-Reihe
Jean Rollin, 2002
Keine Wiederholungen

Ein Professor und sein junger Assistent folgen den Spuren des berühmt-berüchtigten Grafen Dracula. Dabei geraten sie nicht nur an obskure Wesen einer Parallelwelt und lüsterne Vampire, sondern auch an die wahnsinnigen Nonnen des Ordens der weißen Jungfrau. Als eine junge Schönheit, Isabelle, von der Stimme Draculas heimgesucht und als seine zukünftige Braut auserwählt wird, gehen dieser düsteren Vermählung einige Rituale voraus, die das Erscheinen Draculas vorbereiten sollen. Der Tag des großen Auftritts rückt näher und näher. Wird der Professor das Mysterium um Dracula lüften können? Und wird es seinem Assistenten gelingen, die Begegnung Draculas mit der schönen Isabelle zu verhindern?
Mag sich Dracula in diesem Film auch eine Braut erwählen - entgegen seines Images als lüsterner Maitressensammler - so müssen Vampir- und Jean Rollin-Fans doch keineswegs auf bewährte Elemente des Horror-Genres verzichten. Mit "Draculas Braut" bleibt Regisseur Jean Rollin seiner ausgefallenen Vorliebe für weibliche Vampire, lebende Tote, fantastische Kreaturen und wahnsinnige Nonnen treu und lässt es nicht an blutigen Szenerien und nackten Frauenkörpern mangeln. Die charakteristische Mischung aus gotischen Bildern, traditionellem Horror, surrealistischem Dekor und Erotik findet sich auch in diesem Film wieder. Struktur und Ästhetik der Werke Jean Rollins spiegeln zwei wichtige Inspirationsquellen des Cineasten wider: Zum einen die surrealistische Kunst, zum anderen die Begeisterung für Krimiautoren wie Louis Feuillade oder Gaston Leroux: Heldin Isabelle zitiert in ihren Dialogen fast ausschließlich aus Lerouxs Roman "La Reine du sabbat".
Regisseur Jean Rollin, der 1968 mit "Die Vergewaltigung des Vampirs" debütiert, bleibt nach 30 Jahren Berufserfahrung und zahlreichen B-Movie-Produktionen seinem aparten Stil bis heute treu. Rollin profitiert von dem B-Movie-Trend der 70er Jahre, der es vielen jungen Filmschaffenden erlaubt, mit wenigen Mitteln zu produzieren. In dieser Periode entstehen bis heute unvergessene Werke wie "Die nackten Vampire" (1969) und "Sexualterror der entfesselten Vampire" (1970). Ist man bereit, von rationalen Normen abzulassen, eröffnen auch Rollins jüngere Werke wie "Das Schloss der Lüste" (1994) durch fantastisch- skurrile Inszenierungen eine Welt Schauder erregender Ästhetik und wahnwitziger Romantik.

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