Was wir wirklich essen Ein paar Links

Achja, da war ja noch das Urheberrecht.

<3 p2p

Vor einigen Wochen geisterte ein Link zu einer Aktion durchs Netz mit dem Versprechen nichts mehr illegal herunter zu laden wenn bestimmte Bedingen erfüllt werden wie: faire, transparente Preise; Verfügbarkeit aller Audio- und Untertitelspuren; Abspielmöglichkeit auf allen Geräten; keine Werbung in den Files; gute Verfügbarkeit; …

Mitunterzeichnen kann man hier: http://www.dontmakemesteal.com/

Bei der FAZ bin ich heute über einen Gastbeitrag gestolpert der sehr viele Aspekte aus obiger Aktion einfach mal total übersieht, aber trotzdem interessante Schlussfolgerungen zieht.

Im Artikel selbst kommt bei mir der Eindruck auf das Rolf Schwarzmann denkt die Leute saugen primär Sachen um dafür nichts bezahlen zu müssen, und diese Annahme ist meiner Meinung nach schlicht total falsch. Die Leute sind bereit Geld auszugeben und tun dies nicht zu knapp. Warum ist denn itunes und Amazon so erfolgreich? Weil Filme, Spiele, Musik da massenweise eingekauft und runtergeladen werden.

An der Stelle kann man auch ruhig nochmals Monty Python erwähnen. Die haben ihre Inhalte einfach mal kostenfrei bei Youtube reingestellt und konnten dadurch ihre DVD Verkäufe um satte 23.000% steigern. Die User wollen nicht alles einfach nur kostenlos.

Was wird denn hauptsächlich gesaugt? Die Sachen die es im Handel noch nicht gibt, nicht mehr gibt oder in Versionen gibt die den Nutzer entmündigen.

Runterladen ist oft nichts anderes als Notwehr des Kunden gegen den Anbieter. Die meisten illegal heruntergeladenen Spiele wurden wegen dem enthaltenen DRM in der Kaufversion oder Zensur durch Jugendschutzmassnahmen gesaugt, während das Original oft unbenutzt im Regal steht. Macht man fünf mal diese Erfahrung verzichtet man eventuell irgendwann auch auf das Original. Ich kenne aber viele die lieber das Original im Regal stehen haben und trotzdem mit der Kopie spielen weil sie kundenfreundlicher ist.

Oder Serien und Filme die hier erst Monate / Jahre später in einer schrecklichen Synchronisation zu erhalten sind. Bei itunes gibt es mit einem deutschen Account nicht mal englische Tonspuren zum auswählen und das bei dem Preis für die Dateien. Von den lieblos zusammengewürfelten DVDs im Handel mal ganz zu schweigen.

Es gibt soviel gute Gründe sich illegal etwas herunterzuladen und ettliche User haben auch die verhunzten Originale rumstehen und damit das Recht auf eine funktionierende Version des Inhalts oder gar keine Alternative wie viele Special Interest Gruppen.

Deswegen stimme ich Schwarzmann überhaupt nicht zu wenn er sagt niemand ist drauf angewiesen sich etwas herunterzuladen, das zeigt nur wie fern er der Materie eigentlich ist.

Aber zu Recht wird in dem FAZ Beitrag auf die Dringlichkeit einer Änderung nicht nur des Urheberrechtes hingewiesen. Der Umgang des Staates, der Politik und der Gesellschaft mit dem Internet muss überdacht werden. Weiter noch, vielleicht muss der ganze Staat, das Grundgesetz, unsere Verfassung mal aktualisiert werden auf eine Version die mit der Realität kompatibel ist. Alle Gesetze werden wirtschaftsfreundlich gestaltet, der Kunde bleibt meist auf der Strecke weil er keine Lobby hat.

Dass das Verhältnis von Staat und Bürgern wegen Wikileaks und Internet jetzt überdacht werden muss, liegt vielleicht noch fern. Das Eigentum umzugestalten, fordern aber derzeit viele. Zum Urheberrecht in der digitalen Gesellschaft muss man also jetzt die Verfassung befragen.

Rolf Schwarzmann, FAZ



16. February 2011 um 13:15 Uhr von tunix

Eingetragen unter: Netzpolitik, P2P, Medien

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