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  Quentin Tarantino Update! 6 neue Filme in unserer Datenbank!
Geschrieben am Sunday, 13.October. @ 20:22:50 CEST von brownstone
 
 
  Kultalarm! Reservoir Dogs (1991) - Thriller
Jackie Brown (1998) - Thriller
True Romance (1993) - Thriller
Four Rooms (1995) - Komödie
Killing Zoe (1994) - Thriller
Curdled (1996) - Thriller

Er wurde bereits nach seinem Erstling Reservoir Dogs als Orson Welles der neunziger Jahre gehandelt. Ein ‘wizardous wunderkind’, das mit alten Regeln spielt, das alte, verschlissene Bausteine aufpoliert und neu arrangiert.

Tarantino kommt aus L.A., und wie jedes normale gesunde Kind, das in Südkalifornien aufwächst, entwickelte sich Quentin zum Film- und Fernsehspezialisten. Hinzu kam dann noch ein lange verkanntes Talent fürs Drehbuchschreiben, das 1991 endlich vom väterlichen Gewissen der Grunge-Kultur, Harvey Keitel, entdeckt wurde.
In Reservoir Dogs konnte Tarantino demonstrieren, was passiert, wenn einer Dialoge schreibt wie Barry Levinson und Szenen inszeniert wie Sam Peckinpah (Die unzähligen Verweise auf weitere Regisseure und Filme sollen hier aus Platzgründen unterbleiben). Reservoir Dogs enthält bereits alles, was Tarantino-Filmen die ganz persönliche Note verleiht. Denn intertextuelle Verweise und andere ‘In-Jokes’ reichen längst nicht mehr aus, um eine unverwechselbare Handschrift zu entwickeln. Der ‘auteur’ sollte schon mehr auf dem Kasten haben. Tarantino-Filme enthalten drei wesentliche Elemente, die sie von anderen postmodernen Produkten unterscheiden: Charaktere, Soundtrack (Dialoge/Musik), Setting.
In Tarantino-Filmen wird viel geredet, meistens über Dinge, die eher unwesentlich erscheinen. Dinge, über die sich Menschen in unserer Zeit nun mal unterhalten. Dies mag oberflächlich erscheinen, aber eben nur, weil man in Tarantino-Filmen vielleicht erkennt, wie oberflächlich das Leben meistens ist. Eben deswegen sind Tarantino-Filme so tiefschürfend. Warum? Weil jedem alltäglichen Dialog bei Tarantino ein Subtext innewohnt, der uns viel mehr erzählt, als man zunächst begreifen kann. Darum sollte man sich jeden Tarantino-Film mindestens dreimal anschauen.
Auch die Personen, die in Tarantino Filmen auftreten sind zuerst nicht mehr als Chiffren und bloße Leerstellen. In Reservoir Dogs haben sie nicht mal Namen und tragen alle dieselbe Uniform. Außerdem sind diese Semi-Charaktere nicht mehr als Archetypen mit Killerinstinkt. Aber sie unterhalten sich über Fernsehserien, die Hitparade, Madonnas Schwänze und über’s Trinkgeldgeben und schon mögen wir sie. Erst in Jackie Brown wird Tarantino aus seinen Figuren richtige Charaktere machen. Es ist dies, filmgeschichtlich gesprochen, auch die Entwicklung von Godard zu Rivette oder Rohmer. So geschieht es, daß man diese fiktionalen Erzeugnisse nicht nur gerne hat, sondern sich fast in sie verliebt, ebenso wie Max Cherry, als er Jackie Brown zum ersten Mal erblickt. In Tarantino Filmen wimmelt es nur so von solch magischen Momenten. Man muß sie nur erkennen.

Die Mischung des Soundtracks, das harmonische Zusammenspiel von Musik, Dialog und Toneffektschnitt machen Tarantino-Filme zu einem akustischen Genuß. Wir wollen aber nicht die optische Seite der filmischen Medaille vergessen. Tarantinos Filme spielen in Los Angeles, und mit Ausnahme von Lawrence Kasdan und Robert Altman gibt es kaum jemanden, der die Essenz dieser Stadt filmisch so einzufangen vermag, wie Quentin das kann. Peter Körte meint, Tarantino entdecke den ‘genius loci’ von L.A., und auch wenn man nicht genau weiß, was er meint, hat er dennoch recht.
L.A. ist nicht wirklich eine Stadt, sondern eine Ansammlung von Orten, austauschbare Straßenecken, artifizielle architektonische Anordnungen, zwischen Freeways gepflanzte Palmen, uniforme Gemeinplätze wie die "back alleys", "apartment houses" oder "pawn shops". Es ist der Geist dieser Stadt, der von Tarantino eingefangen und auf die Leinwand projiziert wird. Bilder, die das L.A. der Neunziger schon wieder zur Legende werden lassen. Genauso wie in L.A. Realität und Fiktion kaum mehr zu trennen sind, geht es in Tarantinos Filmen um die Mischung aus der Größe der Leinwandgesten und der Banalität alltäglicher Handgriffe, so daß der Griff zum Klopapier denselben Stellenwert erhält wie der Griff zur Knarre.

Was bleibt ist der Traum, daß Killer auch nur Menschen sind, und daß es dem Kleinbürger vielleicht einmal vergönnt sein wird ein paar lästige Konkurrenten mit einem lässigen Spruch auf den Lippen aus der Welt zu befördern. Vielleicht lernen wir in Tarantino-Filmen aber auch, länger über scheinbar banale Verhaltensmuster und langweilige Gespräche nachzudenken. Dieser Lernprozess kann meistens aber erst einsetzen, wenn man sich jeden Tarantino-Film mindestens dreimal anschaut. Dann mag es einem vielleicht ergehen wie Jules Winfield, der am Ende von Pulp Fiction sein berüchtigtes Bibelzitat (Hezekiel 25, 17) neu zu interpretieren lernt:
"I’m trying, Ringo, I’m trying real hard to be the shepherd ..."
 
 
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RE: Italia okocipekege (Punkte: 1)
von seital197e auf Tuesday, 06.March. @ 22:12:24 CET
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