2001 - Odyssee im Weltraum (GB 1968) von Stanley Kubrick
Datum: Tuesday, 01.October. @ 20:07:08 CEST
Thema: Kultalarm!


Im Zuge des Pink Floyd Updates präsentieren wir euch einen SciFi-Klassiker zu dem die Band die Musik ablieferte.

Als Stanley Kubrick den Autor Arthur C. Clarke einlud, mit ihm zusammen an diesem Science-Fiction-Film zu arbeiten, kann man jede Wette eingehen, dass weder der als Einzelgänger bekannte Regisseur noch der große Autor geahnt haben, dass sie einen Film kreieren würden, der die Parameter des Kino-Sehens neu definieren sollte.

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Inspiriert von einer Kurzgeschichte Clarkes, hat Kubrick ein unkonventionell erzähltes, auf Visualität beruhendes Poem geschrieben (auf 139-Minuten Film kommen nicht einmal 40 Minuten Dialog), das in einer eigene Bildsprache die Geschichte der Evolution erzählt. Der Evolution, die bereits geschehen ist und einer Evolution, die vielleicht noch kommen mag. Beginnt der Film im Zeitalter der Urmenschen, gelingt es Kubrick in nur einer Sequenz ins Zeitalter der Raumfahrt überzuleiten und vom Flug eines Raumschiffes namens Discovery im Jahre 2001 zu berichten, um mit der metaphysischen Geburt eines Sternenkindes zu enden.

Präzise ist die Geschichte konstruiert, die sich auf einer Subebene geschickt mit der Enthumanisierung des Menschen durch die voranschreitende Technologie auseinandersetzt, wofür in Kubricks Klassiker der Computer HAL 9000 steht, der von allen Figuren über die am weitesten entwickelte Persönlichkeit verfügt. Dinge wie diese sind es denn auch, die 2001 zu einem Film wie keinen anderen machen, auch wenn die Darstellung des ersten Jahres im neuen Millennium, wie wir heute wissen, denn doch etwas zu enthusiastisch ausgefallen ist. Seine spektakulären, präzise ausgearbeiteten Spezialeffekte haben darüber hinaus die Zeiten überstanden und bestehen selbst heute noch den Vergleich mit aktuellen Produktion. Ohne zu übertreiben kann man sagen, dass dies ein cineastischer Meilenstein war und ist: verwirrend, provokativ, perfekt.

Kaum ein anderer Film wurde von der Kritik so unterschiedlich aufgenommen wie 2001. Die Beurteilungen reichen vom Amateurfilm, der gegen sämtliche Gesetze des Filmhandwerks verstößt, bis zum Meisterwerk der Filmkunst. Im allgemeinen wird 2001 wegen der ausgeklügelten Komposition, der sorgfältig inszenierten Bilder und des raffinierten Einsatzes der Musik gelobt. Auch hinsichtlich der Spezialeffekte wurden Maßstäbe gesetzt. Im Gegensatz zu späteren "reinen" F/X-Filmen wie "Krieg der Sterne" (USA 1977) sind die Tricks so überzeugend, daß man zeitweise völlig vergißt, daß es sich um Tricks handelt.

Ein Grund für die Irritation, die 2001 bei vielen Zuschauern auslöst, ist darauf zurückzuführen, daß es sich um einen Film handelt, bei dem die Bilder im Vordergrund stehen. Über große Strecken ist das Werk ein Stummfilm, der lediglich mit eindrucksvoller Musik unterlegt ist. Die Dialogszenen machen nur etwa 40 Minuten aus, und die ersten Worte werden 20 Minuten nach Beginn des Films gesprochen: "Wir sind da, Sir." Überhaupt bestehen die Dialoge vorwiegend aus banalem Smalltalk und leeren Floskeln. Diese Unzulänglichkeit der Sprache kommt auch in den letzten Worten des Films zum Ausdruck, wenn Floyd in seiner aufgezeichneten Ansprache den Monolithen als "0ein ungelöstes Rätsel" bezeichnet. Ursprünglich hatte Kubrick vorgesehen, daß Douglas Rain (der später HALs Stimme übernahm), die Handlung aus dem Off kommentiert, doch letztlich beschloß der Regisseur, die Bilder für sich sprechen zu lassen.

Ein weiterer Grund für die zwiespältige Rezeption liegt darin, daß 2001 als offenes und nicht-eindeutiges Kunstwerk angelegt ist. Insbesondere der recht unlogische Schluß hat zu den wildesten Spekulationen über Kubricks "Intention" geführt. Arthur C. Clarke sagte über den Film: "Wenn Sie 2001 vollständig verstanden haben, haben wir versagt. Wir wollten viel mehr Fragen stellen, als wir beantwortet haben."





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