Am 12. März 2011 findet zum dritten Mal der "Welttag gegen Internetzensur" statt. Der Tag wurde von Reporter ohne Grenzen (ROG) initiiert, um auf die weltweit zunehmende Internet-Zensur und Repressionen gegen Blogger und Internetnutzer aufmerksam zu machen.
Wir erleben einen einzigartigen Moment in der Geschichte. Das Internet und die Computertechnologie haben zu einem unvergleichlichen Wohlstand in den reichen Industrieländern der Erde geführt.
Wir haben uns ein wahres Imperium aufgebaut, ein weltweites Handels- und Kommunikationsnetzwerk, ein neues Zeitalter technologischen Fortschritts. Wir haben einen langen Weg hinter uns, der uns von unseren einfachen Wurzeln über die industrielle Revolution bis hin zu unserer offenkundigen Bestimmung führte, unsere Werte weltweit zu verbreiten. Heute sind wir die Pioniere an neuen Grenzen - wir verlassen die Quantenwelt und erweitern unser Imperium in die unendlichen Weiten des Weltraums hinein.
Und doch erfährt unser Imperium eine Krise, eine weltweite Rezession, wachsende Armut, zügellose Gewalt, politische Korruption und Bedrohungen der persönlichen Freiheit. Die Geschichte der Krisen, die hinter uns liegen, wiederholt sich. Es sind die Halbwahrheiten aus den Abendnachrichten, die auf verschiedenen Kanälen ihre Wege ins Internet finden: Das Reich ist stark, Wandel ist unklug, weshalb wir immer weitermachen wie bisher. Und wie immer in Zeiten der Verunsicherung gibt es Menschen, die versuchen, die Verwirrung zu vergrößern, indem sie unsere Unsicherheit ausnutzen und unsere Ängste schüren. Es sind Menschen, die uns aus ihrem Gewinnstreben heraus am liebsten unvereint sehen möchten. Die weit verbreitete Strategie hierzu tritt in verschiedenen sehr überzeugenden Formen auf: Liberale vs. Konservative, Christen vs. Moslems, Schwarze vs. Weiße, Errettete vs. Sünder.
Doch plötzlich geschieht etwas Unerwartetes: Wir haben angefangen, uns gegenseitig unsere Geschichten zu erzählen. Wir tauschen uns aus, reden über unser Leben, unsere Hoffnungen und Träume, über unsere Ängste. Sekunde für Sekunde, Tag für Tag, rund um die Uhr verbreiten sich wichtige Aspekte unseres Lebens über die ganze Welt hinweg. Und wie das Leben der anderen nun plötzlich zu uns in das Wohnzimmer kommt, fangen wir an, die Folgen unseres Handelns und die Fehler zu erkennen, die wir aus Gewohnheit begehen. Wir hinterfragen alte Annahmen, die uns lehrten, unsere Bestimmung sei der Konsum - und nicht die Kreation, die Welt sei nur für unsere Zwecke erschaffen, und Kriege und Armut seien unvermeidlich. Je mehr wir über unsere weltweite Gemeinschaft lernen, umso mehr erkennen wir die grundlegende Wahrheit: Wir sind nicht so verschieden, wie es scheinen mag. Jeder einzelne von uns hat Stärken, Schwächen und starke Gefühle. Wir sehnen uns nach Liebe, lieben es zu lachen, fürchten uns vor dem Alleinsein und träumen von einem besseren Leben.
Du musst ein besseres Leben erschaffen!
Du kannst nicht einfach auf dem Sofa sitzen, fernsehen oder Videospiele spielen, und darauf warten, dass eine Revolution beginnt. Du selbst bist die Revolution. Jedes Mal, wenn du dich dazu entschließt, von deinen Rechten keinen Gebrauch zu machen, jedes Mal, wenn du dich weigerst, einen anderen Standpunkt anzuhören, jedes Mal, wenn du die Welt um dich herum einfach ignorierst und jedes Mal, wenn du Geld für Dinge ausgibst, die es nicht wert sind, trägst du zur Unterdrückung des Menschen bei. Du hast die Wahl. Du kannst den Weg des geringsten Widerstandes gehen, den vertrauten Weg. Wenn du das tust, begibst du dich aus freien Stücken direkt in die Unterwerfung. Du kannst aber auch aufstehen, nach draußen gehen und mit deinem Nachbarn reden, du kannst mit anderen in neuen Foren zusammenkommen, um einen dauerhaften und bedeutsamen Wandel für die Menschheit zu schaffen.
Das ist unsere Herausforderung:
Eine friedliche Revolution, eine Revolution der Ideen, eine Revolution der Schöpfung. Die Aufklärung des 21. Jahrhunderts. Eine weltweite Bewegung, die ein neues Zeitalter der Toleranz, des Verständnisses, der Empathie und des Respekts erschafft. Ein Zeitalter der uneingeschränkten, technologischen Entwicklung. Ein Zeitalter des Austauschs von Ideen und der Zusammenarbeit. Ein Zeitalter des künstlerischen und persönlichen Ausdrucks. Wir haben die Wahl: Entweder nutzen wir die neuen Technologien für einen radikalen Wandel zum Guten oder aber wir lassen es zu, dass sie gegen uns eingesetzt werden. Wir haben die Wahl: Entweder bleibt das Internet frei, bleiben die Kommunikationskanäle offen und wir graben neue Tunnel zu den Orten, an denen Information noch immer überwacht wird. Oder aber wir lassen es zu, dass sich alles um uns herum zuzieht. Wir machen uns auf zu neuen digitalen Welten. Hierzu bedarf es ehrlicher Informationen und der freien Meinungsäußerung. Wir müssen dafür kämpfen, das Internet als einen Marktplatz der Ideen zu erhalten, auf dem alle gleichberechtigt sind. Wir müssen unsere Freiheit vor denen verteidigen, die danach streben, uns zu beherrschen. Wir müssen für die kämpfen, die noch keine Stimme haben. Erzähle deine Geschichte. Alle müssen Gehör finden.
Bei Torrentfreak gibt es aktuell einen interessanten Beitrag über den Kampf der Kulturen im Netz. Wie die Interessen von Netzaktivisten bzw Revolutionären auf die der Politik und Konzerne prallen. Was Piraterie mit freier Meinungsäußerung zu tun hat und warum freie Software wichtig ist.
Laut torrentfreak hat der Chaos Computer Club die Patenschaft über den drittgrößten Bittorrent Tracker übernommen.
One of the main motives of CCC is to strive for “freedom of information,” with fits well with the operation of one of the largest BitTorrent trackers on the Internet.
Das eine IP Adresse nur ein Indiz sein kann, aber kein Beweis wer diese zu dem Zeitpunkt wirklich benutzt hat, erst Recht in einem Mehrpersonenhaushalt oder einem Hausnetzwerk, wollen die Rechteinhaber und ihre Anwälte selten verstehen. Nun kommt hinzu, dass auch die Ermittlung der IP Adressen wieder einmal in Frage gestellt wurde, vor Gericht.
Zur Begründung erklärte das OLG in seinem Beschluss, es würden "erhebliche Zweifel bestehen, ob die Antragstellerin die IP-Adressen, die Gegenstand des Verfahrens insgesamt sind, zuverlässig ermittelt hat." ((Beschluss vom 10.2.2011, Az. 6 W 5/11). )
In besagtem Fall tauchte ein und dieselbe IP Adresse an verschiedenen Tagen mehrfach auf, was bei einem DSL Anschluss mit dynamischer Adresse eigentlich nicht passieren sollte. Da die IPs mit einer Software ermittelt und geloggt werden, darf man die Ergebnisse nun grundsätzlich in Frage stellen.
Die CDU/CSU Fraktion hat es auf einmal ganz eilig eine Internetsperrtechnologie einzuführen. Natürlich nur zum Schutz vor Kindesmissbrauch im Internet. Die ganze Diskussion hatten wir schon, aber nach einem Jahr "löschen statt sperren" meint man nun unbedingt eine Sperrtechnologie zu gebrauchen. Mit nur 6 Mitarbeitern war die Testphase auch nur sehr unterbesetzt. Jetzt möchte man wohl am liebsten über Nacht die schon lange geforderte und sehr umstrittene Sperrtechnologie einführen.
Vor einigen Wochen geisterte ein Link zu einer Aktion durchs Netz mit dem Versprechen nichts mehr illegal herunter zu laden wenn bestimmte Bedingen erfüllt werden wie: faire, transparente Preise; Verfügbarkeit aller Audio- und Untertitelspuren; Abspielmöglichkeit auf allen Geräten; keine Werbung in den Files; gute Verfügbarkeit; …
Bei der FAZ bin ich heute über einen Gastbeitrag gestolpert der sehr viele Aspekte aus obiger Aktion einfach mal total übersieht, aber trotzdem interessante Schlussfolgerungen zieht.
Im Artikel selbst kommt bei mir der Eindruck auf das Rolf Schwarzmann denkt die Leute saugen primär Sachen um dafür nichts bezahlen zu müssen, und diese Annahme ist meiner Meinung nach schlicht total falsch. Die Leute sind bereit Geld auszugeben und tun dies nicht zu knapp. Warum ist denn itunes und Amazon so erfolgreich? Weil Filme, Spiele, Musik da massenweise eingekauft und runtergeladen werden.
An der Stelle kann man auch ruhig nochmals Monty Python erwähnen. Die haben ihre Inhalte einfach mal kostenfrei bei Youtube reingestellt und konnten dadurch ihre DVD Verkäufe um satte 23.000% steigern. Die User wollen nicht alles einfach nur kostenlos.
Was wird denn hauptsächlich gesaugt? Die Sachen die es im Handel noch nicht gibt, nicht mehr gibt oder in Versionen gibt die den Nutzer entmündigen.
Runterladen ist oft nichts anderes als Notwehr des Kunden gegen den Anbieter. Die meisten illegal heruntergeladenen Spiele wurden wegen dem enthaltenen DRM in der Kaufversion oder Zensur durch Jugendschutzmassnahmen gesaugt, während das Original oft unbenutzt im Regal steht. Macht man fünf mal diese Erfahrung verzichtet man eventuell irgendwann auch auf das Original. Ich kenne aber viele die lieber das Original im Regal stehen haben und trotzdem mit der Kopie spielen weil sie kundenfreundlicher ist.
Oder Serien und Filme die hier erst Monate / Jahre später in einer schrecklichen Synchronisation zu erhalten sind. Bei itunes gibt es mit einem deutschen Account nicht mal englische Tonspuren zum auswählen und das bei dem Preis für die Dateien. Von den lieblos zusammengewürfelten DVDs im Handel mal ganz zu schweigen.
Es gibt soviel gute Gründe sich illegal etwas herunterzuladen und ettliche User haben auch die verhunzten Originale rumstehen und damit das Recht auf eine funktionierende Version des Inhalts oder gar keine Alternative wie viele Special Interest Gruppen.
Deswegen stimme ich Schwarzmann überhaupt nicht zu wenn er sagt niemand ist drauf angewiesen sich etwas herunterzuladen, das zeigt nur wie fern er der Materie eigentlich ist.
Aber zu Recht wird in dem FAZ Beitrag auf die Dringlichkeit einer Änderung nicht nur des Urheberrechtes hingewiesen. Der Umgang des Staates, der Politik und der Gesellschaft mit dem Internet muss überdacht werden. Weiter noch, vielleicht muss der ganze Staat, das Grundgesetz, unsere Verfassung mal aktualisiert werden auf eine Version die mit der Realität kompatibel ist. Alle Gesetze werden wirtschaftsfreundlich gestaltet, der Kunde bleibt meist auf der Strecke weil er keine Lobby hat.
Dass das Verhältnis von Staat und Bürgern wegen Wikileaks und Internet jetzt überdacht werden muss, liegt vielleicht noch fern. Das Eigentum umzugestalten, fordern aber derzeit viele. Zum Urheberrecht in der digitalen Gesellschaft muss man also jetzt die Verfassung befragen.
Ich gebe es zu, ich bin etwas frustriert wie der Rechtsstaat benutzt wird um Menschen einzuschüchtern die andere Vorstellungen und Ansätze haben als die Industrie oder die Politik das gerne hätten.
Deshalb hat es mich sehr gefreut zu sehen wie sich Geohot nicht von Sony beeindrucken lässt, sondern sich kämpferisch im Netz präsentiert. Ich hoffe ihr habt soviel Spass wie ich!
Yo it’s geohot
And for those that don’t know
I’m getting sued by Sony
Let’s take this out of the courtroom and into the streets
I’m a beast, at the least, you’ll face me in the northeast
Get my ire up, light my fire
I’ll go harder than Eminem went at Mariah
Call me a liar
Pound me in the ass with no lube, chafing
You’re fucking with the dude who got the keys to your safe and
Those that can’t do bring suits
Cry to your Uncle Sam to settle disputes
Thought you’d tackle this with a little more tact
But then again fudgepackers, I don’t know Jack
I shed a tear everytime I think of Lik Sang
But shit man, they’re a corporation
And I’m a personification of freedom for all
You fill dockets, like thats a concept foreign to y’all
While lawyers muddy water and TROs stall
Out of business is jail for me
And you’re suing me civilly
Exhibit this in the courtroom
Go on, do it, I dare you
Die zunächst zuständige Richterin war Mitglied eines Urheberrechtsverbands. Auch der zweite Kandidat ist möglicherweise befangen. Gerichtspräsident Fredrik Wers?ll will die Ermittlungen in den nächsten Wochen abschließen. Wie die schwedische Tageszeitung Dagens Nyheter berichtet, untersuchen die Justizbehörden des Landes einen möglichen Interessenkonflikt des Richters im Pirate-Bay-Prozess. Demnach musste Gerichtspräsident Fredrik Wers?ll die zunächst berufene Richterin Ulrika Ihrfeldt von der Untersuchung abziehen, da sie Mitglied im schwedischen Urheberrechtsverband war. Auch Wers?lls zweiter Kandidat, Richter Anders Eka, räumte gegenüber der Tageszeitung ein, er sei möglicherweise befangen. Eka steht in Verbindung zum Stockholm Center for Commercial Law, einem Forschungsinstitut an der Universität Stockholm, an dem die beiden Klägeranwälte Monique Wasted und Peter Danowsky beteiligt sind. Einem Bericht der schwedischen Nachrichtenagentur TT zufolge bezeichnete Wers?ll die Untersuchung des möglichen Interessenkonflikts im Pirate-Bay-Prozess als eine vorrangige Aufgabe. Die Ermittlungen sollen innerhalb der kommenden Wochen abgeschlossen sein. Im April hatte Richter Tomas Norström die Betreiber des Torrent-Trackers "The Pirate Bay" zu einjährigen Haftstrafen und Schadenersatz verurteilt. Danach war bekannt geworden, das Norström Mitglied mehrerer Organisationen ist, die in Schweden eine Verschärfung des Urheberrechts fordern. Die Verteidiger der vier Beklagten hatten daraufhin die Berufung gegen das Urteil auch mit der Befangenheit des Richters begründet und eine Neuverhandlung gefordert. zdnet.deheise.deblog.fefe.de
Stockholm (pte/17.04.2009/13:46) - Das Urteil im Prozess um die schwedische Torrent-Webseite The Pirate Bay http://www.piratebay.org steht fest: Das Bezirksgericht in Stockholm hat die vier Betreiber der Internet-Tauschbörse wegen Beihilfe zu Verstößen gegen das Urheberrecht zu einjährigen Haftstrafen verurteilt. Gottfrid Svartholm Warg, Peter Sunde, Fredrik Neij und Karl Lundstrom, so die Namen der Verurteilten, sollen zudem eine Schadenersatzzahlung in Höhe von 30 Mio. Schwedischen Kronen (rund 2,7 Mio. Euro) an Medienkonzerne wie Warner Brothers, Sony Music Entertainment, EMI und Columbia Pictures zahlen. Während der auch auf internationaler Ebene mit einiger Spannung erwartete Urteilsspruch von Seiten der Unterhaltungsindustrie bereits als symbolischer Sieg im Anti-Piraterie-Kampf gefeiert wird, sprechen Experten von einer vergleichsweise harten Entscheidung. Die Pirate-Bay-Betreiber hatten ihrerseits bereits vor Prozessende angekündigt, im Falle einer Verurteilung in Berufung gehen zu wollen.
[…]
Frankreich versucht im EU-Rat weiter, bei Urheberrechtsverletzungen die Weichen für das umkämpfte Modell der "abgestuften Antwort" mit Internetsperren für Wiederholungstäter zu stellen. So hat die für Telekommunikation und Informationsgesellschaft zuständige Arbeitsgruppe des Ministerrates unter Leitung der französischen Präsidentschaft jetzt ein Kompromisspapier (PDF-Datei) für die Novelle der Universaldienstrichtlinie im Rahmen der Reform des Telecom-Pakets vorgelegt. Das Papier unterschlägt eine entscheidenden, vom EU-Parlament abgesegnete Änderung, welche die Möglichkeit von Internetsperren bei Urheberrechtsverstößen einschränkt.
Der Interessenverband des Video- und Medienfachhandels in Deutschland (IVD) hat gegen den nicht unumstrittenen Usenet-Provider Usenext eine einstweilige Verfügung vor dem Münchner Landgericht erwirkt. Mit der Verfügung werde der Betreiberfirma Aviteo Limited untersagt, Usenext "außerhalb geschlossener Internet-Benutzergruppen mit pornographischen Bildern oder auch dem Argument zu bewerben, dass indizierte, beschlagnahmte oder pornographische Filme via usenext.de heruntergeladen werden können", teilte der Verband am Dienstag in Düsseldorf mit.
Für den IVD hat die einstweilige Verfügung auch Bedeutung im Kampf gegen die Verbreitung illegaler Inhalte in den Newsgroups des Usenet. Wenn Anbieter wie Usenext mit dem Zugang zu Musik, Filmen und Pornos werben, argumentiert der Verband, könnten sie sich in der Frage der Verantwortung schwerlich auf die Position zurückziehen, als reiner Zugangsanbieter keine Kenntnis der oder Kontrolle über die Inhalte zu haben.
Der Weltverband der Phonoindustrie International Federation of the Phonographic Industry (kurz IFPI) hat durchgesetzt, dass die drei größten israelischen Internet-Provider den Zugriff auf HttpShare.com verhindern müssen. Dabei handelt es sich um eine hauptsächlich an hebräisch sprechende Menschen gerichtete Site. Allerdings verlinkt sie auf Filesharer wie BitTorrent und HTTPlink. Israelische Surfer bekommen beim Aufruf dieser Seiten nun statt der Links die Fehlermeldung "404" zu sehen.
SPÖ erhebt Forderung nach Straffreiheit von Musikdownloads
Als Reaktion auf den q/talk der q/uintessenz im Wiener Museumsquartier fordert Siegi Lindenmayer (SPÖ), dass der Musikdownload im Internet straffrei bleiben soll: "Das Downloaden für den Privatgebrauch muss unverändert straffrei bleiben, die Musikindustrie soll ihr Managementversagen der letzten Jahre und das lange Verschlafen moderner Technologien nicht am Rücken ihrer eigenen Konsumenten abreagieren", sagt Siegi Lindenmayr (SPÖ). Wir nehmen diesen Standpunkt wohlwollend zur Kenntnis und erwarten, dass die SPÖ als Regierungspartei dies bei Umsetzung der Gesetze beachtet.
Per F!XMBR und Falk Merten gefunden: Die Diplomarbeit von Martin Häcker und Andreas Janson als aktueller Rundumblick über technische Grundlagen, juristische Implikationen und kulturelle Perspektiven von Filesharing. In der habe ich jetzt schon zwei Stunden höchst interessiert herumgestöbert. Gerade die politische Dimension von P2P im Kontrast zu herkömmlichen Massenmedien erschienen mir bis jetzt wissenschaftlich zu wenig betrachtet.
Das Ding würde ich mir auch als Buch kaufen, als PDF gibts die Arbeit aber unter CC-Lizenz sogar für umme.
eD2K-Downloadlink für das PDF in Hires-Version (18,4 MB) -> Achtung! Link kopieren, im eMule über "Tools" bei "Download durch eD2K" einfügen -> "http" durch "ed2k" ersetzen!
Filesharer aufgepasst:
Das EU-Parlament droht Euch mit Knast. Macht mit und wehrt Euch!
Während in Deutschland noch über die Umsetzung einiger EU-Richtlinien im
Urheberrechtsbereich diskutiert wird, zimmert man in Brüssel schon an
der nächsten: Am kommenden Dienstag, den 24.04.2007 soll das
EU-Parlament die so genannte zweite Richtlinie zur Durchsetzung
geistiger Eigentumsrechte (IPRED2) beschließen und so europaweit
strafrechtliche Bestimmungen für die Verletzung von Urheberrechten und
anderen geistigen Eigentumsrechten einführen.
Nutzt das Wochenende und fordert das Mitglied des Europäischen
Parlamentes das Euch in Brüssel vertritt auf, die Richtlinie abzulehnen
oder den Änderungsantrag der Koalition aus Büchereien,
Verbraucherschutzorganisationen und ErfinderInnen zu unterstützen (s.u.).
*** Was ist neu an der zweiten Durchsetzungs-Richtlinie und warum ist
das schlecht? ***
Die Anwendung von Strafrecht auf die Verletzung von Urheberrechten ist
in Deutschland nicht neu. Schon jetzt können hier
sogenannteRaubkopiererInnen, die ihre „Beute“ gewerblich vertreiben, für
mehrere Jahre hinter Gittern landen. Neu wäre aber, wie es der
derzeitige Entwurf der Zweiten Durchsetzungs-Richtlinie vorsieht, dass
diese Androhung von Strafe auch auf nicht kommerziell handelnde Piraten
/ RaubkopiererInnen ausdehnen würde, also z.B. auch auf Menschen, die
ganz privat in Tauschbörsen Musikdateien tauschen. Wird man in Zukunft
beim Tauschen im Netz erwischt, würde es bedeuten, dass nicht mehr wie
bisher „lediglich“ eine Geldstrafe droht, die man eventuell dem
„geschädigten“ Unternehmen zahlen muss, sondern obendrein noch
Freiheitsstrafen bzw. Geldstrafen drohen, die dann vom Staat zusätzlich
eingefordert werden.
*** Konkret enthält der Entwurf folgende Schwächen: ***
1.Die Definitionen im derzeitigen Entwurf sind derart ungenau, dass sie
das private Tauschen in Internettauschbörsen mit erfassen könnten.
Niemand ist sich da so genau sicher. Wir fordern klare Definitionen, die
rein privates Handeln, also nicht auf das Erzielen von Profit
ausgerichtete Tätigkeiten, explizit von strafrechtlicher Verfolgung
ausschließen.
2.Der jetzige Entwurf droht Dritte haftbar zu machen, wenn mit den von
ihnen angebotenen Techniken Urheberrechtsverletzungen begangen werden
und würde dafür ebenfalls strafrechtliche Bestimmungen einführen
(Artikel 3 IPRED2). Das trifft z.B. Internet-Service Provider, die
künftig P2P-Netzwerkdiensteschneller sperren werden, um der potentiellen
Strafe zu entgehen. Ebenso wird es Programmierer treffen, die neue
P2P-Software kreieren oder die Betreiber von Internetseiten wie YouTube.
Insgesamt würde die Richtlinie so auf die Entstehung und Verbreitung von
Innovationen abschreckend wirken und diese be- oder gar verhindern.
3.Der Entwurf enthält derart schwammig formulierte Definitionen, dass er
mehr Rechtsunsicherheit schafft als er beseitigt. Dadurch ist er nicht
geeignet, gerade in einem Bereich, der für VerbraucherInnen derzeit
schon sehr unübersichtlich ist, mehr Rechtssicherheit zu liefern,
sondern würde gerade im Gegenteil zu noch größerer Unsicherheit führen.
Gestern hat sich auf europäischer Ebene ein Bündnis aus Büchereien,
VerbraucherschützerInnen und ErfinderInnen entschlossen, gemeinsam einen
Änderungsantrag an das Europäische Parlament zu stellen (zum Text des
Änderungsvorschlags: http://www.copycrime.eu/amendments/).
Helft mit und fordert Euren Europaparlamentarier auf, diesen Antrag zu
unterstützen oder die Richtlinie ganz abzulehnen.
ES IST SEHR WICHTIG, DASS IHR JETZT REAGIERT. Die Europaparlamentarier
brechen bereits zu ihrer Reise von Brüssel nach Straßburg auf, wo sie am
24. April 2007 den Änderungsanträgen zur Zweiten
Durchsetzungs-Richtlinie (IPRED2) zustimmen sollen.
Schreibt, was das Zeug hält. Erzählt Eurem Abgeordneten, wer ihr seid,
warum ihr Euch an ihn wendet. Erzählt ihm, dass ihr nicht für die
Nutzung einer neuen Technik mit Gefängnis bedroht werden möchtet. Fragt
ihn oder sie, wie ihr die Richtlinie verstehen sollt, wenn das noch
nicht mal die Fachleute schaffen und fragt sie, ob sie wirklich meinen,
dass das private Tauschen von Musik im Internet mit Gefängnis bestraft
werden sollte. Weist sie außerdem daraufhin, dass es Alternativen zur
Kriminalisierung von TauschbörssennutzerInnen gibt, z.B. die Kulturflatrate.
WIE AUCH IMMMER IHR EUREN UNWILLEN BEGRÜNDET, FOLGENDES SOLLTE MIT REIN:
Fordert ihn oder sie auf, ENTWEDER FÜR DEN ÄNDERUNGSANTRAG des
Bündnisses von Büchereien, Verbraucherschutzorganisationen und
Erfinderinnen“ (the librarians’, consumers’ and innovators’ coalition
amendments) zu stimmen ODER DIE VORLAGE IM GANZEN ABZULEHNEN.
Notiert Euch den Namen und sucht unter folgender Adresse die
Kontaktdaten heraus, damit ihr sicher geht, dass ihr sie auch im Büro in
Brüssel bzw. Straßburg erreicht:
Schickt Eure Mitteilung
* an das BRÜSSELER BÜRO des jeweiligen Abgeordneten vor Montag, dem 23.
April
* an das STRASSBURGER BÜRO nach Montag, dem 23. April.
Wenn eine Mail an einen der Europaabgeordneten rausgeht, wäre es klasse,
wenn ihr sie auch an uns weiterleiten könntet, damit wir ungefähr
wissen, wie viele Personen sich beteiligt haben. Auch auf die Antworten
sind wir sehr gespannt, ebenso hier wäre die Weiterleitung an uns toll.
Die Electronic Frontier Foundation Europe (EFF Europe) hat eine Webseite
zur Information von EU-Parlamentariern gemacht, auf der es viele weitere
Informationen zu diesem Thema gibt: www.copycrime.eu. Auch der
Förderverein für eine Freie Informationsinfrastruktur (FFII) hält jede
Menge Infos bereit (http://action.ffii.org/ipred2).
EFF und FFII haben zu dieser Aktion aufgerufen, die vom FairSharing
Netzwerk unterstützt wird.
Alle Journalisten, die über die re:publica berichten, bitten wir, uns Links, Medien, Audio- und/oder Videodateien zukommen zu lassen. Sollte es urheberrechtliche Probleme geben, darf dies auch gerne anonym erfolgen, bzw. berufen wir uns gerne auf Quellenschutz. Wir platzieren die Dateien dann unauffällig auf den üblichen Plattformen zum viralen Verteilen in Blogs.
Die nächste Stufe der Kriminalisierung des bürgerlichen
Kommunikationsalltags im Internet steht an: IPRED2, eine EU-Richtlinie, die
am 24. April verabschiedet wird. Mit "IP" ist nicht "Internet Protocol"
sondern "Intellectual Property" gemeint, hier fängt der Schwachsinn im
Grund schon an. Die EFF ruft dazu auf, den EU-Parlamentariern in letzter
Minute was Vernünftiges auszurichten.
On April 24th, the European Parliament will vote on IPRED2, the Second
Intellectual Property Enforcement Directive. With one stroke, they risk
turning thousands of innocent EU citizens and businesses into
copycriminals. Only you can stop them. Sign our petition now!
Why?
If IPRED2 passes in its current form, "aiding, abetting, or inciting"
copyright infringement on a "commercial scale" in the EU will become a
crime. Penalties for these brand new copycrimes will include permanent bans
on doing business, seizure of assets, criminal records, and fines of up to
EUR 100,000. IPRED2’s backers say these copycrimes are meant only for
professional criminals selling fake merchandise. But Europe already has
laws against these fraudsters. With many terms in IPRED2 left unclear or
completeley undefined - including "commercial scale" and "incitement" -
IPRED2 will expand police authority and make suspects out of legitimate
consumers and businesses, slowing innovation and limiting your digital
rights.
Prof. Dr. Thomas Hoeren vom Institut für Informations,- Telekommunikations- und Medienrecht der Uni Münster hat sein neues Skript zum Internetrecht zum freien Download (pdf) zur Verfügung gestellt - freut sich aber über eine Spende für seine "Kaffeekasse".
Das 517 Seiten starke Werk beschäfigt sich mit Rechtsproblemen bei der Domainvergabe, stellt ausführlich die Fallstricke im Bereich Content dar, beschreibt die Probleme beim Online-Marketing und äußert sich zum Vertragsrecht beim e-commerce. Urheberrecht und Kopierschutz sind dabei selbstverständlich berücksichtigt.
Aber auch Fragen des Datenschutzes und der Haftung von online-Diensten kommen nicht zu kurz. Abschließend wird eine recht umfangreiche Sammlung von Gesetzestexten und Musterverträgen bereitgestellt.
Aus aktuellem Anlass noch mal der Hinweis auf die Zapp Sondersendung heute abend um 23:00 Uhr im WDR Fernsehen mit dem ersten deutschen Film über Google.
EinsExtra
Nacht von Donnerstag auf Freitag, ca. 0.30 Uhr
EinsFestival
Nacht von Freitag auf Samstag, 3.30 Uhr
[Update:] Nachdem es mit den Wiederholungsterminen wegen der WM überhaupt nicht geklappt hat, gibt es jetzt hier ganz offiziell die Sendung als RealVideo-Stream, ein Script des Films und weiterführende Links.