Archiv für September, 2006

Clockwise (PRO7)

Regie: Christopher Morahan; aus dem Jahr 1986. Mit John Cleese.

Ein überaus korrekter Schuldirektor verpaßt den Zug, der ihn zu einer wichtigen Konferenz bringen soll, und sieht sich im Folgenden mit der Demontage seines bürgerlichen Lebens konfrontiert. Groteske um einen Pünktlichkeitsfanatiker, der seiner aufgesetzten Lebensphilosophie beraubt und der Lächerlichkeitpreisgegeben wird. Vergnügliche Unterhaltung mit einer Fülle von skurrilen Nebenfiguren und -handlungen, die das Interesse an der etwas dünnen Geschichte aufrechterhält.
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kommentieren September 30th, 2006

McCabe & Mrs. Miller (WDR)

Regie: Robert Altman; aus dem Jahr 1971.

Die Geschichte eines Pokerspielers und einer geschäftstüchtigen Dirne, die 1902 in einer entstehenden Bergarbeitersiedlung im Nordwesten der USA als Bordellbesitzer ihr Glück zu machen suchen. Robert Altmans atmosphärisch ungewöhnlich dichter und in der Charakterzeichnung differenzierter Western ist eine desillusionierende Schilderung der amerikanischen Pionierzeit.

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kommentieren September 29th, 2006

Moby Dick (3SAT)

Regie: John Huston; aus dem Jahr 1956.

Klassischer Abenteuerfilm nach Herman Melvilles allegorischem Roman: der besessene Kampf des Kapitän Ahab gegen seinen Widersacher, den weißen Wal. Einige Längen und Mängel werden von der großartigen Bildkunst überspielt. Bemerkenswert die Verwendung des Farbfilmmaterials: Huston erreichte die besondere, rauhe "Tönung" des Films, indem er von den in Technicolor gedrehten Mustern Schwarzweiß- und Farbkopien ziehen ließ, die er am Ende übereinander kopieren ließ.
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Contact (VOX)

Regie: Robert Zemeckis; aus dem Jahr 1997.

Eine junge Astrophysikerin empfängt bei ihren Versuchen, das Weltall mit gigantischen Parabol-Antennen zu belauschen, eine Nachricht von dem viele Millionen Lichtjahre entfernten Stern Wega. Deren Entschlüsselung ergibt Anweisungen zum Bau eines Raumschiffes, das einen Menschen zur Wega befördern könnte. Ein nach einem Entwurf und unter Mitarbeit des Astronomen Carl Sagan entstandener Film, der eine Mischung aus konventioneller Hollywood-Story und ernsthafter Beschäftigung mit der gerade in diesem Jahrzehnt wieder populären Frage nach Sinn, Herkunft und Ziel des Lebens anbietet. Dabei nähert er sich dem Grenzbereich von Wissenschaft und Religion mit mehr Konsequenz, als man von einem kommerziellen Studio-Produkt erwartet hätte, und verdient vor allem im Umfeld der äußerlichen und vernichtungsorientierten Science-Fiction-Filme der letzten Jahre besondere Aufmerksamkeit.

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Eins, zwei, drei (MDR)

Regie: Billy Wilder; aus dem Jahr 1961.

Billy Wilders in Berlin gedrehte, aus vielen Witzen und ebensovielen Plattheiten rasant montierte Farce, die ihre Handlung in der "guten alten Zeit" vor dem Mauerbau ansiedelt: Die Tochter des Coca-Cola-Chefs verliebt sich in der noch ungeteilten Stadt in einen aus dem Ostsektor stammenden Jungkommunisten, von dem sie schwanger wird und der nach der Heirat kapitalistisch "umgearbeitet" wird wie ein Maßanzug. Die grelle Komödie attackiert mit beißendem Spott nationale Vorurteile und Stereotypen, wobei sie sich mit Klamauk, einer gewissen Atemlosigkeit und dem Verzicht auf Zwischentöne um ihre volle satirische Wirkung bringt.

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48 Stunden bis Acapulco (VOX)

Regie: Klaus Lemke ("Rocker"); aus dem Jahr 1967.

Ein junger Mann bezahlt den amateurhaften Versuch, durch Verrat von Industriegeheimnissen zu Reichtum zu kommen und sich einen Platz in der faszinierenden Welt des Jet-Set zu sichern, mit dem Leben. Seiner Entstehungszeit verhaftetes Spielfilmdebüt, das sich an amerikanischen Genre-Vorbildern orientiert und das Lebensgefühl und die Abenteuerlust der jungen Generation zu spiegeln versucht. Ein stilisierter Thriller, der auch das Fernweh und die Experimentierversuche des "Jungen Deutschen Films" zum Thema hat.
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Starbuck Holger Meins (RBB)

Regie: Gerd Conradt; aus dem Jahr 2001.

Dokumentarischer Versuch über das RAF-Mitglied Holger Meins, der 1974 nach einem Hungerstreik im Gefängnis starb. Regisseur Conradt, der mit Meins einst an der dffb studierte, kombiniert historische Filmausschnitte mit aktuellen Interviews von Freunden und Wegbegleitern. Da er es nicht darauf anlegt, wirklich in die Komplexität des Gegenstands einzudringen, beschränkt sich sein Film weitgehend auf eine Aufeinanderreihung von Anekdoten. Seinem Thema wird der Film damit kaum gerecht; ein Diskurs findet nicht statt.
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Zum Beispiel Balthasar (3SAT)

Regie: Robert Bresson; aus dem Jahr 1966.

Um das Schicksal eines meist verachteten und geschundenen Esels namens Balthasar ranken sich episodisch die Schicksale eines jungen Mädchens, des Nachbarjungen, ihrer Eltern und anderer Personen. Bressons Meisterwerk ist von hohem spirituellem Interesse, das sich gleichnishaft und in fast meditativem Erzähl- und Bildrhythmus des Tieres als anthropomorph gestalteten Stellvertreters für die menschlichen Leiden an Gewalt, Unrecht, Lieblosigkeit, Liebesunfähigkeit bedient und damit eine merkwürdige neue Passionsgeschichte ausbildet. Berühmt auch die mystisch anmutende Schlußsequenz mit dem Sterben Balthasars inmitten einer Schafherde. Der gleichnishafte Charakter des schwierigen Films, verbunden mit verschiedenen religiösen Details, legt eine Interpretation aus dem Evangelium nahe.
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Urga (ARTE)

Regie: Nikita Michalkow; aus dem Jahr 1991.

Nach einer Autopanne in der Steppenlandschaft der inneren Mongolei findet ein russischer Straßenarbeiter Unterschlupf bei einer Schafzüchter-Familie. Es entwickelt sich eine tiefe Freundschaft zu seinen Gastgebern, deren familiärer Friede durch die Geburten-Quote der Bürokratie auf die Probe gestellt wird. Humorvoll und mit überwältigenden Landschaftsaufnahmen inszenierter Film, der sein Plädoyer gegen kulturellen Zentralismus und Naturzerstörung unaufdringlich mit einer packenden Kinogeschichte verbindet. Preis der OCIC in Venedig 1991.
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Bombón - Eine Geschichte aus Patagonien (BR)

Regie: Carlos Sorin; aus dem Jahr 2004.

Das Schicksal eines 50-jährigen arbeitslosen Argentiniers scheint sich zu wenden, als ihm eine Frau einen ebenso riesigen wie edlen Zuchthund schenkt. Die Träume des Mannes vom sozialen Aufstieg aber rücken in weite Ferne, als das Tier keine Anstalten macht, seiner vermeintlichen Bestimmung nachzukommen. Der von Menschlichkeit und großer Herzlichkeit getragene Film beschreibt das soziale Elend in Argentinien mit aufrichtiger Anteilnahme, ohne die Liebe zum Leben aus den Augen zu verlieren. Der überzeugende Hauptdarsteller vermittelt den melancholischen Grundton des Films, aber auch eine grenzenlose Duldsamkeit, die sein Geheimnis ausmacht.
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Mua Oi - Die Zeit der Guaven (ARTE)

Regie: Nhat Minh Dang; aus dem Jahr 2002.


Auch 30 Jahre nachdem seine einst wohlhabende Familie durch Behördenwillkür enteignet wurde, zieht es einen Mann, der als Kind von einem Guavenbaum stürzte und seitdem geistig behindert ist, immer noch zum herrschaftlichen einstigen Wohnsitz seiner Familie, eine Villa im Kolonialstil, in der jetzt die Tochter eines Regierungsbeamten lebt. Als sie auf sein wiederholtes Erscheinen aufmerksam wird und die Hintergründe erkennt, lässt sie ihn bei sich wohnen. Tragische Familiengeschichte vor dem Hintergrund der vietnamesischen Enteignungspolitik in den 1950er- und 1960er-Jahren, die ihr sozialkritisches Anliegen in ruhigen Bildern darstellt und durch das unbedarfte Verhalten ihrer Hauptfigur eine ungewohnte Leichtigkeit erhält. In einer Reihe von traumartigen Rückblenden wird dennoch der langsame Verfall der Familie dokumentiert.
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Max Mon Amour (3SAT)

Regie: Nagisa Oshima ("Im Reich Der Sinne", "Furyo - Merry Christmas, Mr. Lawrence"); aus dem Jahr 1986. Mit Charlotte Rampling.

Die attraktive Ehefrau eines britischen Diplomaten in Paris hat als Liebhaber einen Schimpansen. Ihr konsternierter Ehemann forscht nach den Hintergründen dieser absurden Beziehung. Schließlich wird der Affe als Hausfreund in die Familie aufgenommen. Eine Art Dreiecksgeschichte mit grotesken Zügen, mit der Nagisa Oshima die Fabel vom Untier und der Schönen als Gesellschaftssatire variiert; thematisch ein durchaus interessanter Film über die Liebe, die zur "Affenliebe" verkommt, formal aber nicht mehr als eine biedere Salonkomödie.
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Mississippi Burning (HR)

Regie: Alan Parker; aus dem Jahr 1988.


Die Ermordung dreier Bürgerrechtskämpfer im amerikanischen Süden führt 1964 zu einer Aktion des FBI gegen den Ku-Klux-Klan und den Rassismus in der Bevölkerung. Im Handlungsablauf dem Schema eines Western nicht unähnlich, rückt der Film die Folgen jahrhundertelanger Unterdrückung der Farbigen überzeugend ins Bild - im Zentrum stehen freilich einmal mehr die Weißen. Vorzüglich gespielt und dicht inszeniert.
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links for 2006-09-27


 

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Die mutigen Medien

Die Perlentaucher Feuilleton-Presseschau fasst heute die Berichterstattung über die Idomeneo-Absetzung in Berlin zusammen.
Der RSS-Teaser beginnt mit den Worten, die mir schon jetzt den Tag gerettet haben:

Idomeneo je oh je! Die Blätter sind voll und noch mutiger als damals, als sie die Mohammed-Karikaturen lieber nicht publizierten.


 

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ARDeppenverein

Einen Fernsehfilm, der auch und wahrscheinlich hauptsächlich für Jugendliche gemacht ist, dem angeblich eine realistische (?) Sichtweise auf einen Teil der heutigen Jugenkultur gelingt, von 20:15 Uhr auf 22:00 Uhr zu legen und als Grund den Jugendschutz zu nennen, ist natürlich ganz großes Kino!


 

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Die Nacht des Leguan (NDR)

Regie: John Huston; aus dem Jahr 1963.

Ein aus dem Kirchendienst entlassener Pfarrer der Episkopalkirche schlägt sich als Fremdenführer in Mexiko durch und erkennt in der Begegnung mit verschiedenen Frauen Spiegelbilder seiner eigenen zerrissenen Seele. Abgeflachte, aber darstellerisch wirkungsvolle Verfilmung eines Stücks von Tennessee Williams.
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Der Club der toten Dichter (ZDF)

Regie: Peter Weir; aus dem Jahr 1988.

Ein unorthodoxer Lehrer, der im Herbst 1959 sein neues Amt an einem konservativ-strengen College in Neuengland antritt, leitet die Schüler seiner Klasse zur Selbsterkenntnis und zur Verwirklichung der eigenen Identität an. Die Poesie wird dabei zum Sinnbild geistiger Freiheit. Regisseur Peter Weir findet für die bewegende Story faszinierende Bilder. Ein in Thema und Machart gleichermaßen beachtlicher Film, in dem sich Humor, jugendliche Abenteuerlust, Tragik und revolutionärer Geist fast nach klassischem Maßstab die Waage halten.
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The Big Country - Weites Land (ARD)

Regie: William Wyler; aus dem Jahr 1958.

Zwei Rancher und ihre Familien leben wegen einer Wasserstelle und des sich daraus ergebenden Streits um die Wasserrechte in unversöhnlicher Feindschaft. Erst ein Fremder, ein Gentleman aus Baltimore, der angereist ist, um die Tochter des einen Farmers zu heiraten, beendet den Streit: Er, der nicht an die Lösung des Konflikts mittels Gewalt glaubt, gerät deshalb zunächst in den Verdacht, ein Feigling zu sein, beweist aber im entscheidenden Augenblick das Gegenteil und erobert zugleich seine wahre Herzensdame. Ein episch breit entwickelter Western mit faszinierenden Landschaftsaufnahmen und hervorragenden Darstellern, der mit fast schon akademischer Virtuosität die Frage erörtert, ob Vernunft und Vertrauen nicht die besseren Mittel zur Konfliktlösung sind als Gewalt. Trotz einiger Längen bezieht der Film neben der genreüblichen äußeren Dramatik daraus auch ein hohes Maß an innerer Spannung.
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Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins (NDR)

Regie: Philip Kaufman; aus dem Jahr 1987.

Verschiedenartige, vielfach miteinander verschlungene Beziehungen, im Brennpunkt ein Liebes- und Ehedrama, zwischen Prag und Genf zur Zeit des Prager Frühlings und der sowjetischen Okkupation im Jahr 1968. Eine technisch außerordentlich raffinierte, teilweise effektgeladene und sentimental ausgespielte Verfilmung des intelligenten Romans von Milan Kundera über libertine Schwächen und gewaltsame Schwierigkeiten im privaten und politischen Leben unserer Zeit. Zwar verdeutlicht er nur wenig die zwingende Verbindung zwischen Geschichtsschreibung und persönlichem Schicksal, erschließt dafür jedoch mit einfühlsamem Gespür für Orte, Gegenstände und vor allem Körper das Spannungsfeld von Sexualität und Gefühl.
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Außer Atem (BR)

Regie: Claude Chabrol; aus dem Jahr 1959.

Godards längst zum Klassiker gewordener Erstlingsfilm ist eine Huldigung an Humphrey Bogart und die "B-Filme" Hollywoods. Er erzählt von dem kleinen Ganoven Michel Poiccard, der schließlich von seiner Geliebten Patricia an die Polizei verraten wird. Im Mittelpunkt steht dabei bereits der Tod, ein Lieblingsthema Godards. Der Film wimmelt von inszenatorischen Regelverstößen, die man damals der Unerfahrenheit des Anfängers zuschrieb und erst später als raffinierte Absicht erkannte, einerseits den Artefaktcharakter des Films hervorzuheben, andererseits das amerikanische Ideal der "unsichtbaren" Regie zu torpedieren.
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