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Berlinale: V For Vendetta

Trotz schwerer Jahre für Freunde anspruchsvoller Comicverfilmungen, trotz dem tiefen, inneren Wissen, ob der Unmöglichkeit einer Alan Moore-Verfilmung (vgl. "From Hell"), freut sich der geneigte Comic-Leser auf die Verfilmung . wenn nicht seit der ersten Bekanntgabe, so doch seit der Veröffentlichung der ersten, wunderschönen Filmplakate.




Die Hommage an Jugendstil und russischen Futurismus ließ hoffen, dass es den Wachowski-Brüdern und ihrem Regisseur James McTeigue gelingen würde, den Spirit der Moore’schen Brachial-Dystopie einzufangen.

So ganz ist daraus wohl nichts geworden. Thomas Groh ist sehr enttäuscht, Ekkehard Knörer ein wenig (hat aber auch den Comic nicht gelesen):
Die Brüder Wachowski, an deren Verstand zu zweifeln doch einiger Anlass bestand, zeigen sich hier mancher Überdeutlichkeit zum Trotz als ordentliche Drehbuch-Handwerker; James McTeigues Regie ist funktional und durchaus angenehm im Herstellen eines gewissen Intimismus und im weitgehenden Verzicht aufs Spektakel.
So bedauerlich es ist: Bei Moore-Verfilmungen muss man immer den Anspruchslevel senken (da verblüfft es nicht, dass der "Meister" sich prinzipiell von den Verfilmungen seiner Werke distanziert). Schon "From Hell" war solides Kino, dass auch scheinbar nur diejenigen enttäuscht hat, die die literarische Vorlage gelesen hatten.
Trotz der beiden Rezensionen: Mir schwant, für eine Moore-Verfilmung ist "V For Vendetta" gar nicht schlecht!

14. February 2006 um 11:05 Uhr von symyp

Eingetragen unter: Film

4 Kommentare kommentieren

  • 1. unico  |  14. February 2006 um 13:54

    Wo kann man so geile Plakate bestellen?

    by/e unico

  • 2. axiom  |  15. February 2006 um 23:26

    Ich bin nicht enttäuscht — habe den Film gestern gesehen und fand ihn klasse! Ich kenne die Comic-Vorlage auch nicht, aber was soll dieser Vergleich… Der Film könnte glatt Kult werden. Nur für Eselkult braucht er noch ein paar Jahrzehnte ;)
    9/10 auf der IMDB-Skala

  • 3. Thomas  |  15. February 2006 um 23:33

    Bei “From Hell” bin ich da durchaus einer Meinung; der Film funktioniert, losgelöst vom Comic betrachtet, ohne weiteres als eigenständiges Werk und ist darin sehr unterhaltsam und sehr gut anschaubar.

    Bei “V for Vendetta” ergab sich mir das aber leider nicht, schade. :(

    Danke aber jedenfalls für den Hinweis auf meine Kritik :)

  • 4. symyp  |  16. February 2006 um 10:30

    Ich denke, jede Literaturverfilmung hat mit dem einen Problem zu kämpfen, dass Erwartungshaltungen befriedigt werden wollen. Im simpelsten Fall geht es um die Überprüfung der reinen Schauwerte “Sieht das so aus, wie ichs mir beim Lesen vorgestellt habe?” - am besten zu illustrieren an den “Harry Potter”-Verfilmungen, denen es (mit Abstrichen beim dritten Teil!) niemals gelingt, die Tiefe der ja nun doch nicht allzu tiefen literarischen Vorlage zu erreichen, denen es aber scheinbar sehr wohl gelingt, die erwarteten Schauwerte zu befriedigen.

    Bei Comicverfilmungen stehen wir vor dem zweiten Problem, das nun auch eine ästhetische Erwartungshaltung befriedigt werden muss, oder falls zu radikal: “entschärft” werden muss.
    “From Hell” sollte natürlich einem breiten Publikum das Geld aus den Taschen locken, da kann man schlecht David Lynch in seiner Frühphase als Regisseur verpflichten, was IMHO der ästhetischen Vorlage entsprochen hätte… ;)

    Auf ästhetischer Ebene halte ich sogar einige der Mainstream-Blockbuster für die besseren Verfilmungen: Beispiel “Hulk”: Der ist zwar inhaltlich furchtbar langweilig, m.E. ist hier aber die ästhetische Umsetzung äußerst gelungen.

    Wie Thomas Groh (Willkommen!) jedoch gut beschreibt, krankts bei “V” doch wohl eher am Inhalt:
    Der durchgeplante Ablauf scheint wohl nicht wirklich erkennbar…

    Die Rezeption von literarischen Vorlagen krankt m.E. an einem Dilemma, von dem ich mich selbst gar nicht frei machen möchte:
    Zum einen sollen natürlich inhaltliche und ästhetische Erwartungshaltungen befriedigt werden, zum anderen wird aber auch eine eigenständige Interpretation des Sujets gefordert. Die Rezeption und vor allem aber Rezension schwankt immer zwischen beiden Polen…

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