Der Goldesel der Musikindustrie Kurz aufgeschnappt…

No Copy




 Bill Gates’ Idee eines neuen Marktes für Software schlug in der idealistischen Hackerwelt ein wie eine Bombe. Schließlich war man dort der Meinung, daß jeder Programmierer sein Wissen von anderen habe und nur ein offener Austausch eine Weiterentwicklung gewährleisten könne. Bill Gates wollte sein Wissen weder mit anderen Hackern teilen, noch sah er ein, daß seine Software von anderen ohne Bezahlung kopiert oder verändert werden durfte. Verärgert schrieb Bill Gates schließlich einen offenen Brief, den sogenannten »Open Letter« an den Homebrew Computer Club. Darin beschuldigte er diejenigen als Diebe, die seine Software ohne Bezahlung benutzten und kopierten. Der Gedanke einer »illegalen Kopie« sorgte für Verwirrung und machte den jungen Bill Gates noch unbeliebter. Der wirtschaftliche Erfolg der Software von Microsoft übertraf jedoch bald selbst die Entwicklung bei den Industrierechnern von IBM. Durch Gates’ Geschäftssinn wurde die Software von Microsoft erfolgreicher, als man es sich je vorgestellt hatte. In den folgenden Jahren eroberte Microsoft den Softwaremarkt für Betriebssysteme zunächst mit dem Produkt MS-DOS (Microsoft Disk Operation System), später mit Microsoft Windows. Und je mehr Marktanteile Microsoft gewann, desto klarer wurde, daß Software nicht immer frei bleiben konnte. Sie wurde zu einem kommerziellen Produkt, für das man zu bezahlen hatte. Die Prophezeiung von Bill Gates, der Computermarkt würde eines Tages von Software dominiert werden, ging in Erfüllung. So sehr sich Computerfreaks auch gegen die Vermarktung von Software und Informationen gewehrt hatten, ein wichtiger Begriff wurde durch den Open Letter erstmals definiert: Die Raubkopie.

Jan Krömer und Evrim Sen haben das erste deutsche Buch über die Raubkopierszene und ihre Geschichte geschrieben. Von den ersten Hackern über die FXP- und Warez-Szene bis zu den juristischen Auswirkungen und den PR-Kampagnen der Rechteindustrie wird ein bunter und sehr lesenswerter Bogen gespannt.

Auf der Website zum Buch gibts einige Einblicke; sehr empfehlenswert ist das kleine Flash-Filmchen zum Thema, wenn auch recht deutlich von Epic 2015 inspiriert. ;)

Rezensionen des Buches finden sich bei Gulli und Intro, Auszüge aus dem Buch gibts bei der jungen welt und dem jetzt-Magazin (Interview mit Lawrence Lessig). Das Buch ist heute, und nur heute, zum freien PDF-Download erhältlich. Morgen dann bitte…:

No Copy. Die Welt der digitalen Raubkopie


 

NACHTRAG: Es handelt sich keineswegs um eine PDF-Datei, sondern um eine eigene Präsentationsplattform, die per .exe-Datei geladen wird. Kein Druck. Kein Copy&Paste. Nicht so schön.



6. April 2006 um 9:03 Uhr von symyp

Eingetragen unter: P2P, CreativeCommons, Netzkultur

5 Kommentare kommentieren

  • 1. Nörmi  |  6. April 2006 um 11:20

    Das es eine .exe-Datei ist find ich richtig schade. Damit kann ich nichts anfangen.  Hatte mich gefreut heute in dem Buch rum zu lesen. Wird wohl nichts draus. Ist n schlechter Beigeschmack für die eigentlich tolle Aktion.

  • 2. tunix  |  6. April 2006 um 12:03

    windowsrassisten

  • 3. felix krull  |  6. April 2006 um 12:12

    ist auch zimelich müllig geschrieben, verpasst man nix, mogelpackung..

  • 4. musikdieb  |  6. April 2006 um 13:01

    ja, echt schade mit der exe-datei.  Ich glaube ja nicht dass die bösartige Software enthält, aber da ich noch nicht mal mit dem maus-rad scrollen kann, muss schon einiges passieren, bis ich das ding lese. Schade, wäre genau mein thema gewesen…

  • 5. T  |  7. April 2006 um 13:31

    Das erste Buch über die Raubkopiererszene? Ich alleine kenne fünf.

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