Archiv für September 9th, 2006

Helmut Berger - Mein Leben (ARTE)

Dokumentation aus dem Jahr 2005; Regie: Cordula Kablitz-Post.

In den 60er und 70er Jahren galt er als schönster Mann der Welt: Der österreichische Schauspieler Helmut Berger war ein gefragter Charakterdarsteller und Weltstar. Einer, der Frauen wie Männer in seinen Bann zog. Ebenso berühmtberüchtigt waren aber auch Bergers unzählige Skandale und sein Hang zum Exzess: Seine ungenierte Art und sein ausgiebiger Drogen- und Alkoholkonsum versorgten die Boulevardpresse viele Jahre mit Schlagzeilen. ‘Mein Leben’ zeigt Helmut Berger mit 61 Jahren in Salzburg und begleitet ihn auf der Reise zu wichtigen Orten seiner Vergangenheit - nach Rom und Ischia. Auf der Mittelmeerinsel besucht er nach vielen Jahren zum ersten Mal wieder die frühere Villa Luchino Viscontis, in der heute eine Stiftung untergebracht ist. Hier lässt Berger die Jahre aufleben, die er dort mit der Liebe seines Lebens verbrachte, der Regielegende Visconti. 1964 wird Berger von dem Filmregisseur auf der Straße entdeckt. Wenig später werden die beiden auch privat ein Paar. Der 38 Jahre ältere Visconti gibt dem noch unbekannten Berger 1968 die Hauptrolle in seinem Film ‘Die Verdammten’. Über Nacht wird Berger zum Weltstar. Visconti, der aus einer reichen Adelsfamilie stammte, ermöglichte Helmut Berger den Zutritt zu einer Gesellschaftsschicht, zu der er vorher keinen Kontakt hatte. In den beiden Villen Viscontis in Rom und auf Ischia geben sich Intellektuelle und Künstler die Klinke in die Hand. Helmut Berger genießt das Leben in vollen Zügen und baut sich darüber hinaus einen eigenen Freundeskreis auf. Er wird Teil des internationalen Jet-Sets. 1972 spielt Berger unter der Regie Viscontis in ‘Ludwig II’ den schizophrenen, homosexuellen Bayernkönig. Nach Abschluss der sechsmonatigen Dreharbeiten wird Berger in eine Nervenklinik eingeliefert - seine Identifikation mit der Rolle ging so weit, dass er schließlich selbst glaubte, der Bayernkönig zu sein. Als Visconti 1976 stirbt, scheint auch Helmut Berger am Ende. Die gemeinsamen Freunde melden sich nicht mehr. Zum Verlust seines Lebensgefährten kommt der Verlust des gemeinsamen gesellschaftlichen Lebens. Es folgen Probleme mit Drogen und Alkohol, von denen er sich nur langsam erholt. In den 80er Jahren macht Berger mit einer Rolle in der amerikanischen Erfolgsserie ‘Der Denver-Clan’ international noch einmal von sich reden. Doch schon nach einigen Folgen kommt es zum Zerwürfnis mit der Produktion. Seitdem dreht Berger, der den Ruf hat, Dreharbeiten durch seine Exzesse ruinieren zu können, höchstens eine Produktion im Jahr, meist mit Nachwuchsregisseuren. In der Zwischenzeit kehrte Berger nach 40 Jahren, die er in Rom gelebt hat, wieder in seine Heimat Salzburg zurück. Auf seinem Lieblingsbauernhof in Dürrnberg bei Salzburg beweist Berger, dass er sich seinen Humor bewahrt und an Selbstironie gewonnen hat.
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‘Copy Me - Ich möchte reisen’ Ein Computer, ein Virus und ein Visum (ARTE)

Dokumentarfilm von Renate Lorenz, Pauline Boudry und Brigitta Kuster aus dem Jahr 2004.

In Westeuropa ist es nahezu unbekannt, dass Bulgarien in den 80er Jahren die größte Entwicklung und Produktion von Personal Computern der Comecon-Staaten besaß. Es versorgte ganz Osteuropa, aber auch Korea mit Computern der Marke Pravetz, die den zeitgenössischen Modellen von Apple und IBM aufs Haar glichen. Inoffiziell eine Kopie, offiziell eine eigene bulgarische Produktion - Bulgarien wollte mit diesem Massenprodukt Erfolgsgeschichte schreiben. Später, am Übergang vom Sozialismus zum Kapitalismus, wurde der Rechner auch zum Instrument für die Produktion von Computerviren. Einmal gemacht, kopierten sich die Viren selbst, und sie reisten. ‘Die USA können mich an der Einreise hindern, aber nicht meine Viren’, so Dark Avenger, einer der gefährlichsten Virenschreiber, dessen Produkte in den Unternehmen der USA besonders hohe Schäden anrichteten. ‘Copy Me - Ich möchte reisen’ ist eine Art Roadmovie und verfolgt drei Stränge der Geschichte bulgarischer Computertechnologie: die Geschichte der bulgarischen Produktion von Personal Computern, die Geschichte des ‘reverse engineering’, das heißt des staatlich organisierten Kopierens westlicher Computermodelle, und die Geschichte der bulgarischen Computerviren. Viele der damaligen Spezialisten in der boomenden Computer- und Elektronikindustrie waren Frauen, für westliche Verhältnisse sehr ungewöhnlich. Heute gibt es nur noch eine kleine Hardware-Produktion in Bulgarien, die meisten Spezialisten sind ins Ausland abgewandert. Nur die Software-Industrie steht besser da. Gemeinsam mit drei jungen bulgarischen Computerspezialistinnen erkunden die Filmemacherinnen die Stätten bulgarischer Hardware- und Software-Produktion und spüren die Geschichten von Produktpiraten, Programmierern und legendären Virenschreibern auf.

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